Wesel Flürener Spielplatz ist giftfrei

Wesel · Gesperrter Spielplatz sorgfältig und ergebnislos durchsucht. Die Freigabe soll heute folgen.

 Das war die leere Packung Rattengift, die für Aufregung sorgte. Vom Inhalt gab es auf dem Spielplatz Altrheinstraße/Amselstraße keine Spur.

Das war die leere Packung Rattengift, die für Aufregung sorgte. Vom Inhalt gab es auf dem Spielplatz Altrheinstraße/Amselstraße keine Spur.

Foto: bosmann

Die Suche nach Rattengift auf dem gesperrten Spielplatz Altrheinstraße Ecke Amselstraße in Flüren blieb gestern ergebnislos. Ein Spezialist der Schädlingsbekämpfungs-Firma Calmund & Riemer und Richard Troost (ASG) konnten nichts finden, was auf den Inhalt der ominösen Packung hingewiesen hätte. Die war am Montag von Thorsten Dahlke (ASG) unter einem Baum entdeckt worden. Die Anlage wurde daraufhin gesperrt (RP berichtete). Eine Paste in auffällig greller Farbe hätte es sein müssen. Doch davon gab es keine Spur. Freigegeben werden konnte der Platz in Flüren gestern noch nicht. Erst heute wird die schriftliche Bestätigung des Schädlingsbekämpfers erwartet. Wenn die vorliegt, so Beigeordneter Dirk Haarmann gestern Nachmittag, wird der ASG unmittelbar die Sperrung aufheben. Die Herkunft der Rattengift-Packung bleibt rätselhaft.

"Den Fall hatten wir noch nie", sagt Reiner Helbig, Leiter der Straßen- und Grünflächenunterhaltung beim ASG. Der geht als Pflege-Dienstleister für den Betreiber Jugendamt immer auf Nummer sicher. Drei Mann bilden die Kolonne, die sich um Sicherheit und Sauberkeit auf den Weseler Spielplätzen kümmert. Richard Troost (57) ist seit fast 25 Jahren dabei. Mit seinen Kollegen absolviert er jährlich einen Lehrgang, muss alle Vorschriften für die Sicherheit der Spielgeräte kennen. Im Wochenrhythmus werden die Anlagen kontrolliert. Vierteljährlich ist eine Sicht- und Funktionsprüfung angesagt. Einmal im Jahr gibt es die große Generaluntersuchung. "Unter vier Augen", wie Troost sagt.

Bei der Generaluntersuchung werden zum Beispiel Holzpfosten mit einem Resistographen einem Substanztest unterzogen. Ein Unfall in Datteln hatte Ende Mai Aufsehen erregt. Eine 18-Jährige war von einem brechenden Schaukel-Gestell aus Holz erschlagen worden. Auf Weseler Spielplätzen sind tragende Holzteile im Boden, wo sie faulen könnten, aber tabu. Wie Helbig und Troost erklären, sind die Geräte mit verzinkten Rohren in einem Betonfundament verankert. Eine Markierung zeigt an, bis zu welcher Höhe der Sand liegen darf.

"Ein schöner Job", sagt Richard Troost über seine Tätigkeit auf den Weseler Spielplätzen. Um die kümmert sich neben den drei Kontrolleuren noch eine weitere Kolonne des ASG, die für die Grünarbeiten zuständig ist. Spielsand in kleinen Kästen wird übrigens mit der Harke nach Unrat durchkämmt, auf größeren Sandflächen kommt eine Maschine zum Einsatz. (Drogen-)Spritzen finden die ASG-Leute heutzutage seltener auf den Spielplätzen, die ja nicht allein von kleinen Kindern benutzt werden. Scherben, Zigaretten-Kippen, Kronkorken und (Alkohol-)Flaschen sind aber regelmäßig dabei. Vor Jahren gab es mal in Obrighoven eine Stelle, wo Kleber geschnüffelt wurde. Auch das ist mittlerweile passé.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort