Hamminkeln Fotoshooting für Kochbuch im Heimathaus

Hamminkeln · Der aus Dingden stammende TV-Koch Mario Kalweit lässt stimmungsvolle Bilder seiner Gerichte für sein Erstlingswerk hinter historischen Mauern machen. Mutter Kalweit bekocht zwischendurch den Wahl-Dortmunder und das Fotografenduo.

 Sieht wirklich lecker aus: Mario Kalweit (r.) freut sich, dass der Vorstand des Dingdener Heimathauses ihm die historischen Räume für Fotoaufnahmen zur Verfügung gestellt hat. Die Bilder, die Karin Hessmann und Mirko Müller schießen, werden in Kalweits erstem Kochbuch erscheinen.

Sieht wirklich lecker aus: Mario Kalweit (r.) freut sich, dass der Vorstand des Dingdener Heimathauses ihm die historischen Räume für Fotoaufnahmen zur Verfügung gestellt hat. Die Bilder, die Karin Hessmann und Mirko Müller schießen, werden in Kalweits erstem Kochbuch erscheinen.

Foto: Malz

Im Dingdener Heimathaus riecht es verführerisch nach gebratenem Speck. Und der kommt gleich zusammen mit Mini-Kartoffelwürfeln und angedünsteten Lauchscheiben als Topping auf die cremige Kartoffelsuppe, die Mario Kalweit in einen alten Henkelmann füllt. Die Suppe ist allerdings kalt. "Und ungewürzt. Die wird ja auch nicht gegessen, muss nur gut aussehen", sagt Mario Kalweit, der an einem transportablen Miniherd mit zwei Kochplatten steht und die Kartoffelwürfel leicht anbrät. "Ist ja alles nur fürs Foto."

Der aus Dingden stammende 46-Jährige ist Chef des kleinen, aber sehr feinen Dortmunder Restaurants "La Cuisine Mario Kalweit" und seit mittlerweile elf Jahren als TV-Koch vielen WDR-Fernsehzuschauern ein Begriff (siehe Info). Dass er für einige Tage in seine Heimat auf der Grenze zwischen dem Rhein- und dem Münsterland zurückgekehrt ist (und dabei von seiner Mutter verköstigt wird!), hängt mit einem ungewöhnlichen Projekt zusammen. Ende dieses beziehungsweise Anfang nächsten Jahren soll im Münchener Christian-Verlag Kalweits erstes Kochbuch erscheinen.

Als Kulisse für die appetitmachenden Aufnahmen dient das schmucke Dingdener Heimathaus. Genauer gesagt der kunstvolle Kieselsteinboden vor dem offenen Kamin, ein alter Holztisch und die historischen Fliesen im Eingangsbereich. Präsentiert werden dort die zuvor im "La Cuisine Mario Kalweit" vorbereiteten und gut verpackte Vorspeisen, Hauptgerichte, Eintöpfe und Desserts in alten Tiegeln und Töpfen, Schalen und Schüssel, die zum Heimathaus-Inventar gehören. "Ich denke, das passt alles prima zu diesen einfach nachzukochenden Gerichten, die ich ganz modern anrichte."

Ursprünglich wollte er lediglich ein paar alte Küchenutensilien aus seiner Heimat nach Dortmund holen. Doch durch Zufall kam er mit Wilhelm Mümken vom Heimatverein ins Gespräch. Und als der ihm mitteilte, dass der Vorstand nichts gegen ein Fotoshooting in dem historischen Haus habe, ergriff Kalweit die Chance. Die Bilder, die die Dortmunder Fotografin Karin Hessmann zusammen mit ihrem Assistenten Mirko Müller von Kalweits Kreationen schießt, lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Wie zum Beispiel die Antipasti-Platte mit gegrillten Gemüsen (Aubergine, Zucchini, Paprika), getrockneten Tomaten, Pinienkernen, Olivenscheiben und Feta-Käse. Gekrönt wird das wunderschön auf einer emalierten Kuchenplatte arrangierte Stillleben von frischen Basilikumblättern.

Hessmann, die unter anderem für die Rewe Dortmund fotografiert ("Aktuell fahren Rewe-Lkw, auf denen Menschen mit Lebensmitteln zu sehen sind - das Bild stammt von mir"), sorgt in Absprache mit Kalweit dafür, dass alles ins rechte Licht gerückt wird. Klar, dass auch sie mit Tricks arbeitet. "Ich schicke Licht durch zwei Glasbausteine auf die Speisen, die dann besonders gut aussehen", erklärt die 54-Jährige. Zu Hause, wenn sie Gäste zum Essen hat ("Bei mir gibt's fast immer Zitronenhuhn"), zündet sie Kerzen an. Das hat fast den gleichen Effekt.

Das Buch (erste Auflage: 5000 Exemplare) wird 100 ausgewählte Rezepte der WDR-Kochsendung enthalten. 60 werden bebildert. "Außerdem wird man mich in dem Buch bei meiner Arbeit im TV-Studio und im Gespräch mit Händlern sehen." 24,90 Euro soll das Werk kosten. Reich, ja das weiß er sehr wohl, wird er dadurch nicht. "Das ist halt eher etwas für die Ehre."

(RP)
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