Hamminkeln Frauen-Talk über Kinder und Karriere – drei Sichtweisen

Birgit Kelle hatte in der Brüderle-Debatte mit provokanten Äußerungen bundesweit Aufsehen erregt und ein Buch geschrieben mit dem ebenso provokanten Titel "Dann mach doch die Bluse zu".

Donnerstagsabend diskutierte die Mutter von vier Kindern, die einen "femininen Feminismus" vertritt, mit Vize-Bürgermeisterin Anneliese Große-Holtfordt, achtfache Großmutter, und der kinderlosen Landratskandidatin Christiane Seltmann über Frau und Familie. Moderiert wurde die muntere Talk-Runde von Charlotte Bottermann aus Brünen.

Birgit Kelle, zu Gast bei Maischberger oder Beckmann gewesen, brachte ihre Position zur Wende im Frauenbild bei Bottermann pointiert auf den Punkt: "Man muss sich als Mutter fast schon entschuldigen, wenn man zuhause bleibt." Während öffentliche Kinderbetreuung staatlich "subventioniert" werde, gingen Mütter, die ihre Kinder selbst erziehen, leer aus. "Diese Frauen dürfen nicht länger bestraft und in die Defensive gedrängt werden."

Die von Kelle geforderte Wahlfreiheit scheitere oft am Geld, so Christiane Seltmann, die in der Runde viel profilierter wirkte als bei ihrer Vorstellung: Der "Spagat zwischen Kindern und Karriere" sei kaum zu schaffen. Wenn Mütter in den Beruf zurückkämen, seien "viele vorbeigezogen". Als "künftige Chefin des Kreisjugendamtes" (Norbert Neß) will sie für flexible Öffnungszeiten in Kindergärten sorgen. Anneliese Große-Holtforth sieht auch die Arbeitgeber gefordert.

(bp)
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