Hamminkeln Freibadverein in Dingden übergibt Betrieb an die Stadt

Hamminkeln · Knapp 7000 Besucher passierten seit dem 1. Mai das Drehkreuz, deutlich weniger als voriges Jahr. Premiere für städtische Dauerkarte

 Wassergymnastik ist neben Aquajogging bei den Frühschwimmern im Freibad Dingden ein echter Renner.

Wassergymnastik ist neben Aquajogging bei den Frühschwimmern im Freibad Dingden ein echter Renner.

Foto: Bosmann

Bernd Schneider vom Bauhof rast mit seinem Rasenmäher über die Liegewiese, als gebe kein Morgen mehr, vor der Pforte werden die Bäume beschnitten und im Wasser drehen, unbeeindruckt von der Emsigkeit um sie herum, einige Schwimmer ganz gemütlich ihre Runden. Im Büro des Bademeisters zieht der Feibadverein Bilanz. Er übergibt das Bad in Dingden am Montag mit Beginn der großen Ferien wieder in die Obhut der Stadt.

60 Tage lang hat der Verein vom 1. Mai an wieder mit einer knappen halben Hundertschaft ehrenamtlich dafür gesorgt, dass man hier baden konnte, wenn die Sonne schien. Mit klimafreundlichem Biogas konnte man es sich leisten, das Wasser auf wohlige 27 Grad zu bringen. Doch das Wetter bremste den Badespaß ein wenig: Rund 7000 Vereinsmitglieder passierten in den zwei Monaten das Drehkreuz, deutlich weniger als im sehr guten Vorjahr, als fast 10 000 Besucher gezählt wurden. Im Schnitt begrüßt der Freibadverein in seiner Saison knapp 8000 Schwimmer.

An fünf Tagen war das Wetter so gut, dass das Bad durchgängig von 9 bis 18 Uhr geöffnet hatte. Rekordbesuch verzeichneten die Helfer diesmal am sonnigen Pfingstmontag, als 563 Besucher je zwei Euro Eintritt zahlten. Minusrekord war am Nachmittag des 28. Mai, als sich ein einsamer junger Mann bei 15 Grad Außentemperatur ins warme Wasser traute. Weniger wetterfühlig waren an dem Morgen die 48 Frühschwimmer. Die lassen sich sowieso nicht von äußeren Bedingungen leiten. Nur wenn mittwochs - gestern Morgen wurden 63 Frühschwimmer gezählt - oder samstags Renate Buil zum Aqua-Jogging oder zur Wassergymnastik bittet, herrscht Hochbetrieb im Edelstahlbecken. Dieses beliebte Fitnessangebot endet nun, wenn das städtische Bäderteam die Regie übernimmt.

Premiere feiert die städtische Saisonkarte für die Zeit bis zum Ende der großen Ferien. Die hat der Rat aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Freibades, das am 23. Mai mit 389 Gästen gefeiert worden ist (RP berichtete), beschlossen. Die Karte kostet für Erwachsene 45, für Kinder und Jugendliche 20 Euro.

Helmut Wisniewski und Ulla Terörde bedanken sich bei den Rettungsschwimmern und beim Bodenpersonal für ihren Einsatz. "Gott sei dank ist nichts passiert. Wir haben in dieser ganzen Zeit nur drei Pflaster ausgeteilt", so Ulla Terörde. Wisniewski unterstrich, dass das Engagement des Vereins dazu beitrage, das familienfreundliche Freibad auch in Zeiten leerer öffentlicher Kassen langfristig zu erhalten.

Der 2600 Mitglieder starke Verein sorgt sogar mit regelmäßigen Investitionen dafür, dass der Standard erhalten bleibt. Und er zahlt als Betreiber von Sonnenkraftanlagen auf städtischen Dächern jährlich einen stattlichen Betrag in die Stadtkasse.

(RP)
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