Serie Die Ausbildungsinitiative Kreis Wesel - Präsentiert Von Altana (folge 2) Für eine Bewerbung ist es nie zu spät

Wesel · Mit der Frage, was man später beruflich einmal machen soll, muss sich jeder Schüler früher oder später beschäftigen. Wichtige Ratgeber in diesem Bereich sind zweifelsohne die Berufsberater der Agentur für Arbeit.

 Martina Schmeing und Markus Brandenbusch im Berufsinformationszentrum.

Martina Schmeing und Markus Brandenbusch im Berufsinformationszentrum.

Foto: Klaus Nikolei

Zu den Fachleuten der Agentur in Wesel gehört auch Martina Schmeing. Die Schermbeckerin ist auf Schüler und ausbildungssuchende Jugendliche unter 25 Jahren spezialisiert und deshalb auch in vielen Schulen im Kreisgebiet unterwegs. Sie weiß aus langjähriger Erfahrung "dass es eigentlich für alle Interessenten eine Lösung gibt. Allerdings muss man jeden Fall einzeln betrachten und individuelle Hilfen anbieten." Und Hilfe brauchen derzeit noch eine ganze Reihe junger Leute in der Region. Denn die Statistik der Arbeitsagentur für den Bereich Kreis Wesel gibt Auskunft darüber, dass Ende April 1843 Jugendliche eine Lehrstelle gesucht haben. Dem gegenüber waren 1316 freie Plätze im Angebot. Unter anderem suchen Firmen angehende Automobil- und Bankkaufleute, Beton- und Stahlbauer, Lehrlinge im Bereich Hotel und Systemgastronomie sowie Dachdecker, Kanalbauer und Friseure. Und täglich kommen neue Angebote dazu. Es lohnt also immer, sich auf konkrete Stellenangebote zu bewerben. "Denn abgerechnet wird erst am 30. September", sagt Agentur-Bereichsleiter Markus Brandenbusch.

Damit junge Leute nicht erst kurz vor dem Ende ihrer Schulzeit mit dem Thema Berufswahl konfrontiert werden, sondern sich schon frühzeitig um dieses wichtige Thema kümmern, besuchen Martina Schmeing und ihre Kollegen Schüler ab der achten Klasse, um die zahlreichen Angebote der Agentur vorzustellen. "Die Schüler kommen hinterher beispielsweise auch zu uns ins Berufsinformationszentrum, um sich am Computer einen Überblick über die mehr als 500 betrieblichen und schulischen Ausbildungsberufe zu verschaffen", sagt sie. Auch gebe es die Möglichkeit einer Stärken-/Interessenanalyse. Kleine Filmbeiträge zeigen, wie der Alltag in verschiedenen Berufen aussieht.

Etwas älteren Schülern werden Bewerbungstrainings beziehungsweise individuelle Beratungsangebote in der Agentur oder der Schule angeboten. "Ganz wichtig ist uns immer", sagt Martina Schmeing, "den Jugendlichen und den Eltern klar zu machen, dass die Entscheidung für eine Lehre und gegen einen weiteren Schulbesuch nicht ein Weg in eine Sackgasse bedeutet, sondern das Fundament sein kann für ein Studium oder eine wie auch immer geartete Karriere. Wir jedenfalls brechen eine Lanze für die betriebliche Ausbildung." In diesem Zusammenhang weißt Markus Brandenbusch darauf hin, dass rund 25 Prozent aller Studenten ihr Studium abbrechen. "Manchmal wäre es einfach besser, vor dem Studium eine Lehre zu machen, um so praktische Erfahrung zu sammeln und etwas mehr Reife zu erlangen", sagt er. Vor dem Hintergrund, dass viele heute schon mit 17 das Abi in der Tasche haben, ein durchaus nahvollziehbares Argument.

Generell, und das gilt für Schüler aller Schulformen, raten Martina Schmeing und Markus Brandenbusch unbedingt zu Praktika. Denn bei einem Blick hinter die Kulissen erfahren Schüler nicht selten, dass der vermeintliche Traumberuf tatsächlich gar nicht so traumhaft ist. Oder aber das Gegenteil trifft ein.

Um möglichst viele der bislang noch unversorgten jungen Leute in Ausbildung zu bringen, wollen die Berater verstärkt den Kontakt mit den Bewerbern suchen und ihnen zeigen, welche Alternativen es gibt. Martina Schmeing nennt ein Beispiel aus der Praxis. "Jemand, der gerne Bankkaufmann werden wollte, dessen Zeugnis aber nicht ganz so toll war, erzählte mir, dass er sehr praktisch veranlagt sei. Da bietet sich doch eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann an. Zum Beispiel im medizintechnischen Großhandel." So könne der Wunsch, eine kaufmännische Lehre zu starten, mit den vorhandenen Fähigkeiten sinnvoll kombiniert werden.

Eine gute Möglichkeit, ausbildungswillige Firmen im direkten Gespräch kennenzulernen, ergibt sich beispielsweise beim Besuch der großen Weseler Jobbörse. Am Mittwoch, 21. Juni, 10 bis 16 Uhr, werden sich zahlreiche Unternehmen aus den Kreisen Wesel und Kleve in der Niederrheinhalle präsentieren. Martina Schmeing kann nur jedem raten, unbedingt Zeugniskopien und Lebensläufe mitzunehmen, um diese bei Bewerbungsgespräch vorlegen zu können.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Ihr Thema?
Darüber sollten wir mal berichten? Sagen Sie es uns! Ihr Thema?