Schermbeck Gahlen: Ampel wird morgen installiert

Schermbeck · Der Ärger über die bestehende Einbahnstraßenregelung im Zuge der Brückensperrung nimmt ein Ende.

 Verärgerte Autofahrer ignorieren seit dem 17. Juli die Einbahnstraßenregelung, weil ihnen das Verkehrsaufkommen viel zu niedrig erscheint, um eine Einbahnstraßenregelung beizubehalten.

Verärgerte Autofahrer ignorieren seit dem 17. Juli die Einbahnstraßenregelung, weil ihnen das Verkehrsaufkommen viel zu niedrig erscheint, um eine Einbahnstraßenregelung beizubehalten.

Foto: Scheffler

Die jetzige Verkehrsführung zwischen Schermbeck und Gahlen ist zu einem großen Ärgernis in der Bevölkerung geworden. Aus Angst davor, dass in einem Einsatzfalle die Feuerwehr wegen eines zu starken Verkehrs auf der Straße Im Aap behindert werden könnte, hatte sich die Schermbecker Gemeindeverwaltung dafür entschieden, auf dieser Straße eine Einbahnstraßenregelung zu starten.

Bereits am 17. Juli, dem Tag der Sperrung der Brücke über den Wesel-Datteln-Kanal, stellte sich das heraus, was viele Gahlener prognostiziert hatten: Der große Verkehr blieb aus. Eine Verkehrszählung unmittelbar vor der Brückensperrung seitens der Bürgerschaft ergab zwischen 7.25 und 8.25 Uhr, dass etwa zwei Fahrzeuge pro Minute in beide Richtungen verkehrten. In der ruhigeren Zeit danach verkehrte auf der um 9 Uhr eingerichteten Einbahnstraße durchschnittlich ein Fahrzeug pro Minute.

Das führte dazu, dass zahlreiche Fahrzeuge in der Gegenrichtung einfach die Einbahnstraße ignorierten. Dies war zwar verboten, aber die dabei entstandenen Fotos dokumentierten, dass ein Gegenverkehr für Pkws möglich ist. Selbst die wenigen Lkw, die das Verbotsschild für Lkw ignorierten, kamen ungehindert am Gegenverkehr vorbei, zumal die Asphaltstraße von einem befestigten Randstreifen begleitet wird.

Die im Internet als Unfug kritisierte Einbahnstraßenregelung wurde trotzdem nicht aufgehoben. So müssen motorisierte Fahrzeuge für die Strecke von Gahlen nach Schermbeck entweder den Umweg über die Autobahn A 31 oder über Hünxe, Drevenack und Damm wählen.

Ab morgen wird der bislang verbotene Gegenverkehr anders geregelt. "Testweise soll ab Mittwoch eine weitere Variante erprobt werden", teilte die Gemeindeverwaltung gestern mit. Nun werde in diesem Bereich Begegnungsverkehr in beide Fahrtrichtungen ermöglicht. Zusätzlich soll am selben Tag eine mobile Ampelanlage in Betrieb genommen werden. "Diese Ampelanlage wird nur im Einsatzfall von Feuerwehr und Rettungsdienst ausgelöst, um den Rettungsfahrzeugen eine freie Durchfahrt dieser Straßen zu ermöglichen", teilt die Verwaltung mit. In der übrigen Zeit bleibe die Anlage funktionslos und führe zu keiner Verkehrsregelung. "Im weiteren Verlauf der Vollsperrung der Brücke", so die Verwaltung, "soll die beste Verkehrsregelung eingesetzt werden. Bei einer erneuten Änderung der Verkehrsführung, zum Beispiel bei der Rückkehr zur Einbahnstraßenregelung, wird entsprechend informiert."

Dass die Ampelanlage erst jetzt installiert wird, hat für die Ratsfrau Ulrike Trick (Grüne) einen einfachen Grund. "Das ist nicht verwunderlich, denn durch den Zick-Zack Kurs der Gemeinde erfolgte die Beauftragung sehr spät", kritisiert sie das Vorgehen der Verwaltung, räumt jedoch ein: "Immerhin muss man anerkennen, dass die ursprüngliche Entscheidung, sechs Wochen Einbahnstraße, geändert wurde und die Bürger jetzt hoffen dürfen, ab Mittwochnachmittag die Straße Im Aap beidseitig befahren zu dürfen."

(hes)
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