Wesel Gedenkstein erinnert an "dunkle Zeiten"

Wesel · Am Samstag enthüllten Bürgermeister Hermann Hansen und Pfarrer Helmut Joppien den Gedenkstein, der an einen zwölffachen Mord in Drevenack erinnert.

 Am Samstag enthüllten Bürgermeister Hermann Hansen und Pfarrer Helmut Joppien den Gedenkstein, der an einen zwölffachen Mord in Drevenack erinnert.

Am Samstag enthüllten Bürgermeister Hermann Hansen und Pfarrer Helmut Joppien den Gedenkstein, der an einen zwölffachen Mord in Drevenack erinnert.

Foto: Scheffler

Man merkte Horst-Günther Horstkamp die Erleichterung an. Vor 20 Jahren hatte er vergeblich versucht, ein Gedenken an den zwölffachen Mord 1944 im Damm-Drevenacker Grenzbereich zu initiieren. Am Samstag war er aus Dinslaken gekommen, um mit mehr als 50 Personen an der Enthüllung eines Gedenksteines teilzunehmen.

Die Anregung für einen Gedenkstein zur Erinnerung an die Ermordung zweier Kriegsgefangener und acht Zwangsarbeiter ging im Februar 2014 vom Drevenacker Hans-Peter Weis aus. Sein Vorschlag wurde vom Bürgermeister Hermann Hansen aufgegriffen, der auch den von der Gemeinde finanzierten Gedenkstein besorgte und am Samstag zusammen mit dem Drevenacker Pfarrer Helmut Joppien an das Geschehen erinnerte. "An dieser Stelle wurden am 11. September 1944 zwei junge Frauen und acht Männer fern ihrer ukrainischen und russischen Heimat als Folge der Gewaltherrschaft und Krieg hingerichtet", steht auf einer Platte geschrieben. Der zweite Satz lautet: "Aus der Erinnerung an dieses Ereignis erwächst die Verpflichtung für uns, die Rechte und Würde aller Menschen zu bewahren."

"Wir schauen zurück auf ein abscheuliches Zeugnis der Drevenacker Geschichte", stellte Hansen fest. Die dunkle Farbe des Gedenksteins stehe für eine der dunkelsten Zeiten der Geschichte.

Den Stein erreicht man, wenn man, von Wesel kommend, etwa einen Kilometer hinter der Drevenacker Ampel an der nächsten Kreuzung rechts abbiegt, den Wagen am Parkplatz abstellt und der Straße einen guten Kilometer weit folgt. Wer von Schermbeck kommt und etwa 500 Meter hinter Wortelkamp nach links zum Wanderparkplatz Loosenberge fährt und sich immer rechts hält, erreicht ebenfalls den Stein.

(RP)
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