Hamminkeln/Rees Gefahrgut-Lkw streift Bus der Lebenshilfe

Hamminkeln/Rees · Bei einem Unfall in Rees werden vier Hamminkelner und ein Weseler verletzt. Im Bus saßen 50 Lebenshilfe-Mitarbeiter.

 Mehrere Scheiben zerbarsten, als der Gefahrgut-Lkw den voll besetzten Bus streifte.

Mehrere Scheiben zerbarsten, als der Gefahrgut-Lkw den voll besetzten Bus streifte.

Foto: Schulmann

Dem Schock folgte die Erleichterung. Erleichterung darüber, dass bei dem Unfall, der sich am Dienstag auf der Weseler Landstraße in Haldern ereignet hatte, niemand lebensgefährlich verletzt wurde. Dabei hätte die Kollision zwischen einem mit Gefahrgut beladenem Lkw - er hatte brennbare, flüssige sowie umweltgefährdende Stoffe an Bord - und einem Bus, der mit 50 Mitarbeitern der Lebenshilfe-Werkstatt in Rees-Groin voll besetzt war, durchaus schlimmer enden können.

Gegen 16 Uhr war der Lkw nach Angaben der Polizei in einer langgezogenen Linkskurve auf die Gegenspur geraten und dabei mit dem Bus, der in Richtung Hamminkeln unterwegs war, kollidiert. "Die genaue Unfallursache steht noch nicht fest, allerdings kann ein technischer Defekt inzwischen nahezu ausgeschlossen werden", teilte die Kreispolizei in Kleve gestern auf Anfrage mit.

Durch den Zusammenstoß wurde die gesamte linke Seite des Busses eines Weseler Unternehmens beschädigt, mehrere Scheiben gingen zu Bruch. Auch am Lkw entstand erheblicher Sachschaden. Insgesamt fünf Businsassen wurden nach Polizeiangaben verletzt, zwei davon schwer. Bei den Schwerverletzten handelt es sich um eine 23-Jährige und einen 26-Jährigen, beide aus Hamminkeln. Die leichtverletzten Personen stammen ebenfalls aus Hamminkeln (eine 38-Jährige und ein 36-Jähriger) sowie aus Wesel (ein 47-Jähriger). Eine weitere Frau erlitt einen Krampfanfall. Die Betroffenen wurden mit Schnittverletzungen und Prellungen in Kliniken gebracht, konnten inzwischen aber schon wieder entlassen werden.

"Wir sind froh, dass der Unfall so glimpflich verlief", hieß es gestern vonseiten der Lebenshilfe. "Wir waren natürlich alle schockiert, als die Nachricht uns erreichte und sind es teils immer noch", sagte Vereinssprecher Ole Engfeld. Die Ereignisse müssten jetzt erst einmal sacken und verarbeitet werden. Einige seien deshalb gestern auch nicht zur Arbeit gegangen. "Aber das ist ja auch verständlich", so Engfeld.

Glück im Unglück: Mitarbeiter der Lebenshilfe, die sich nach Feierabend ebenfalls auf dem Heimweg befanden und an der Unfallstelle vorbeikamen, konnten sich um die unverletzten, aber unter dem Eindruck der Ereignisse stehenden Insassen des Busses kümmern. Sie wurden schließlich mit einem Ersatzbus weiter befördert. Bereits im vergangenen Juni war ein mit Mitarbeitern der Lebenshilfe besetzter Taxi-Bus in einen schweren Unfall verwickelt. Damals wurden neun Personen verletzt, fünf mussten in Krankenhäuser gebracht worden. Zudem musste die Feuerwehr drei Rollstuhlfahrer aus dem durch den Unfall auf die Seite gekippten Taxi-Bus befreien. Nun folgte am Dienstagabend die nächste Schreckensnachricht für die Lebenshilfe. Da die Mitarbeiter der Lebenshilfe zwischen ihren Wohn- und Arbeitsstätten pendeln müssen, sind sie entsprechend viel auf der Straße unterwegs. "Die Erinnerungen an 2016 waren natürlich sofort wieder wach, daher sind wir auch so froh, dass letztlich alles gut ausgegangen ist", zeigt sich Engfeld erleichtert.

Insgesamt beläuft sich der Schaden laut Kreispolizei auf 89.000 Euro. Sie bittet darüber hinaus Zeugen des Unfalls, sich unter Telefon 02821 5040 bei ihr zu melden.

(RP)
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