Hamminkeln Gesamtschule und Mittelstand kooperieren

Hamminkeln · An der Hamminkelner Schule bereiten derzeit 205 Schüler ihre Berufsfelderkundung vor.

Claudia Korthauer hebt den Hörer ab und meldet sich aus der Personalabteilung. Ein Schüler nennt seinen Namen, erst zaghaft, dann mit dem freundlichen Wunsch, dass Berufsleben an einem Schnuppertag kennenzulernen. Nervosität ist herauszuhören bei diesem Rollenspiel. Doch sich bewerben will gelernt sein, nicht nur angemessene Kleidung und Höflichkeit sind wichtig. Auch das Gespräch will geübt sein.

Lehrerin Claudia Korthauer ist Koordinatorin für Studien- und Berufsorientierung und weiß, wie wichtig es für die 13- bis 14-Jährigen ist, rechtzeitig den persönlichen Auftritt zu erlernen. Die Hamminkelner Gesamtschule steigt jetzt mit ihren achten Jahrgängen in drei jeweils eintägige Berufsfelderkundungen ein. 205 Schüler machen mit, für so viele Teilnehmer kooperationswillige Betriebe zu finden, ist eine echte Aufgabe.

In Hamminkeln sind die Kontakte aber nicht so fern, die mittelständische Wirtschaftsstruktur erleichtert Anfragen. Vor Pro Mittelstand und der CDU-Mittelstandsvereinigung wurde das Projekt vorgestellt, Unterstützung der Betriebe wurde zugesichert. In Kürze wird Schulleiterin Annet Schmücker das Projekt auch im Rathaus vor den Werbegemeinschaften präsentieren. Berufsorientierung gehört zu den verpflichtenden Anforderungen, offiziell stehen sie im Landesprogramm KAoA (Kein Abschluss ohne Anschluss). Die Gesamtschule gehe über die Vorgaben hinaus, so Schmücker.

Am Anfang steht eine Potenzialanalyse, die in der Akademie Klausenhof stattfand. Aus 16 Berufsfeldern wurden pro Schüler drei herausgefunden, in denen sie sich umtun sollen. Dann folgen die eintägigen Berufsfelderkundungen im Jahrgang acht. "Manche Schüler haben sich die drei Plätze selbstständig besorgt, andere zum Teil. Nötig ist regelrechte Akquise der Schule, deshalb ist es so wichtig, die Betriebe zu informieren", sagt Claudia Korthauer.

Favorisierte Berufsfelder sind die Bereiche Gesundheit, Soziales und Pädagogik an. Vorwissen ist oft vorhanden: In Jahrgangsstufe sieben gab es von Lehrern Betriebsbesichtigungen in Kleingruppen. Nun sind die Achtklässler dran, im Jahrgang neun werden Praktika von allen verlangt, die die Gesamtschule am Ende der Sekundarstufe I verlassen. Für die zehnten Jahrgänge steht ein weiteres Praktikum für die an, die nicht in die Oberstufe gehen.

Einblicke ins Berufsleben sind also Programm und Orientierungshilfe zugleich. Aktuell geht es weiter mit der Berufemesse der Heinrich-Meyers-Realschule. "Sie ist am 6. Mai. Sie wird fester Bestandteil der Berufsorientierung an der Gesamtschule und künftig immer eine Woche vor den Osterferien stattfinden", kündigt die Schulleiterin an.

(RP)
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