Wesel Goldenes Pfadfinder-Jubiläum

Wesel · Allzeit bereit, um dem Nächsten zu helfen: Der Feldmarker Stamm Herz-Jesu feiert 50-jähriges Bestehen. Zum viertägigen Fest werden aktive und ehemalige Georgs-Pfadfinder erwartet. Aufnäher zum runden Geburtstag.

Pfadfinder erleben Dinge, die sie nie vergessen. Richard Wolsing zum Beispiel hat noch lebhaft vor Augen, wie er als Kind im eiskalten Bach gebadet hat. Unvergessen auch das Loch auf einem Hügel, das den Pfadfindern als Toilette diente und das wegen des matschigen Geläufs nur über ein Seil erreichbar war. „Das waren unsere Abenteuer“, sagte der 53-Jährige. Heute fänden es Kinder schon spannend, mal in den Wald zu gehen, Spuren zu lesen oder Knoten zu üben. Was sich nicht geändert hat: Gemeinsame Erlebnisse und Naturverbundenheit sind wesentliche Bestandteile des Pfadfinderlebens. In der Feldmarker Gemeinde Herz-Jesu gilt das seit Gründung des Stamms vor 50 Jahren. Vier Tage lang feiern die Georgspfadfinder das runde Jubiläum (Programm siehe Infokasten).

In vier Gruppen

Allzeit bereit sein, um dem Nächsten zu helfen: Aus diesem Geist heraus lebt die katholische Organisation, die Sir Robert Baden-Powell ins Leben rief. Vor allem Helmut Marx ist es zu verdanken, dass die Idee in ganz Wesel Verbreitung fand. Die Feldmarker Abordnung wurde dann 1957 vom ersten Stammesführer Rolf Nabbefeld gegründet. Ihm folgten Dieter Frensch, Heinz Henrichs, Richard Wolsing und viele andere. Heute leiten Thomas Fenneken und Peter Dümmen den 100 Mitglieder starken Stamm.

Sie sind in vier Gruppen eingeteilt: Wölflinge (ab sieben Jahre), Jung-Pfadfinder (ab zehn), Pfadfinder (ab 13) und Rover (ab 16). Hinzu kommt die Leiterebene. Zu erkennen sind die Pfadis an beigefarbenen Hemden. Das Halstuch (je nach Gruppe unterschiedlich gefärbt) gibt es, wenn das Versprechen abgelegt ist. „Da sagt der Pfadfinder, was er Gutes für die Gruppe tun will“, erklärt Wolsing. Obwohl der katholischen Kirche eng verbunden, nimmt der Stamm auch Mitglieder anderer Konfessionen und Glaubensgemeinschaften auf.

Die lila Lilie am Hemd dokumentiert die Zugehörigkeit zum Weltbund der Pfadfinderschaft. Zum 50-jährigen Bestehen des Feldmarker Stammes bekommen Aktive und Ehemalige einen neuen Aufnäher, den Sina Wolsing entworfen hat. „Sie ist unsere Kreativ-Frau“, sagt ihr Vater. Die 25-Jährige studiert in Nimwegen Theatertherapie – und ist Rover-Leiterin.

Richard Wolsing hofft, dass das Jubiläum zu einem großen Pfadfindertreffen in der Feldmark wird. Georg Enderling, den er als Wölfling „an der Hand hatte“ und der heute Stammesleiter im Münsterland ist, will ebenso kommen wie Steffi und Michael Heffels, die in Potsdam leben. Pfadfinder erleben eben Dinge, die sie über Jahre und viele Kilometer hinweg verbinden.

(RP)
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