Sobald die Trommelrhythmen einsetzten, wurde es vor dem St.-Josef-Haus still. Die Kinder schauten gebannt auf die Trommeln. Schlagzeuglehrer Dieter Bergmann und eine zwölfköpfige Gruppe aus Mädchen und Jungen zwischen neun und elf Jahren spielten südamerikanische Sambaklänge. Bongos, Djembe, Conga und Cajon waren zu hören. Dann zeigten die Kinder vom Kindergarten am Bach, was sie musikalisch drauf haben. Zusammen mit den Erzieherinnen Liesel Niemann und Margret Metner sangen die Kleinen bekannte Kinderlieder. Begleitet wurden sie dabei von einer Mutter auf dem Akkordeon. Voller Elan und mit viel Spaß an der Sache sangen sie Klassiker wie "Auf der Mauer, auf der Lauer". Die Menschen im Publikum sangen und klatschten mit. Im Anschluss gab es für jedes Kind auch eine Überraschung - ein Eis am Stiel.

"Das war unser erster öffentlicher Auftritt. Die Kinder waren vorher richtig aufgeregt. Ich freue mich, dass alles so gut geklappt hat", sagte Liesel Niemann. Fast einen Monat haben sie für diesen Auftritt geübt. Selbst die Kinder, die erst seit dem 1. August im Kindergarten sind, haben mitgesungen. Melanie Tecke, deren Sohn Max auch als Sänger mitwirkte, war begeistert: "Die Kinder haben schön gesungen. Ich finde es super, dass es solche Veranstaltungen gibt."

Auch für die Bewohner des St.-Josef-Hauses war es ein besonderer Tag. "Viele haben sich richtig gefreut und genießen so viel Musik", sagte Petra Ingenbold, Sozialdienstleitung der Senioreneinrichtung. Zahlreiche Bewohner saßen auf dem Platz und lauschten der Musik. Wer nicht herunterkommen konnte, hatte die Möglichkeit vom Bett aus zuzuschauen, denn das Programm wurde per Video in die Zimmer der Bewohner übertragen. Das Akkordeonorchester kam bei den meisten Bewohnern besonders gut an. Sie spielten viele Volkslieder und bekannte Stücke. Liederzettel zum Mitsingen wurden verteilt und Dirigent Wilfried Kapusch animierte das Publikum zum Schnippen und Pfeifen. "Das Mitsingen macht richtig Spaß, weil wir alle Lieder kennen", sagte Ruth Seidenberg, eine Bewohnerin des St.-Josef-Hauses.

In Grün und Schwarz traten die Damen vom "LiChörchen", besser bekannt unter dem neuen Namen "Eight & More", auf. Der Auftritt begann etwas holprig, doch nach den ersten Stücken legte sich die Aufregung. "Im zweiten Teil waren wir wesentlich entspannter", sagte Rudolf Hülsken, der den Chor am Klavier begleitete. Die neun Frauen sangen internationale Stücke, wie "Tears in Heaven" von Eric Clapton. Nach den melancholischen Stücken heizten die Pro Campesinos dem Publikum richtig ein. Mit dem Lied "Singen macht Spaß" aus dem Liederbuch des Day of Song sorgten sie für eine fröhliche Stimmung.

Für den Ausklang sorgte das Trio "A Village Voice" mit einer Mischung aus Jazz und südamerikanischen Rhythmen.