Wesel Großinvestition von Westnetz in Wesel

Wesel · Für gut eine Million Euro wird am Umspannwerk eine neue Großtransformatoren-Werkstatt errichtet. Und mehrere Hunderttausend Euro steckt der Verteilnetzbetreiber in sein Technikcenter. Regionalzentrum an der B 8 feiert 20-Jähriges.

 Im Oktober 1997 wurde der Verwaltungsbau an der Schermbecker Landstraße bezogen. Gestern wurde nachträglich Geburtstag gefeiert.

Im Oktober 1997 wurde der Verwaltungsbau an der Schermbecker Landstraße bezogen. Gestern wurde nachträglich Geburtstag gefeiert.

Foto: Klaus Nikolei

Der Verteilnetzbetreiber Westnetz wird in diesem Jahr kräftig an den beiden Weseler Standorten Umspannwerk Obrighoven und Technikcenter Brüner Landstraße (Schepersfeld) investieren. Für gut eine Million Euro soll im Umspannwerk an der Lippe eine Großtransformatoren-Werkstatt errichtet werden, in dem defekte Elektrotechnik-Bauelemente aus ganz Deutschland repariert werden sollen. Die ersten Bagger sind bereits an der RWE-Straße zugange. Und mehrere Hunderttausend Euro kostet die Innenausstattung für die gerade fertiggestellte neue Schulungshalle, die an das 2014 errichtete Technikcenter für Hochspannungstechnik unweit der Betuwelinie angedockt wurde. Das erklärte gestern Rainer Hegmann, der Leiter der Region Rhein-Ruhr von Energie-Multiplayer Innogy (früher RWE), am Rande der Feier zum 20-jährigen Bestehen des Regionalzentrums Niederrhein an der Reeser Landstraße (B 8). Denn vor etwas mehr als zwei Jahrzehnten war der schmucke Bau mit den glänzenden schwarzen Fassadenkacheln bezogen worden.

"Die Schulungen im Technikcenter an der Brüner Landstraße laufen so gut, dass der Bau einer zweiten Halle sinnvoll war", erklärte Hegmann. In dem aluminiumfarbenen Zweckbau hat Westnetz nach eigenen Angaben einen europaweit einmaligen Unternehmenszweig für Hochspannungs-Schaltgeräte geschaffen. Jährlich werden dort rund 600 eigene und Mitarbeiter von Fremdfirmen und anderen Energieversorgungsunternehmen fortgebildet. Sie kommen vor allem aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich und Tschechien.

 An der Brüner Landstraße ist das Technikcenter erweitert worden.

An der Brüner Landstraße ist das Technikcenter erweitert worden.

Foto: Klaus Nikolei

Hegmann war es auch, der beim Standort-Geburtstag charmant durch den offiziellen Teil des Tages führte. Die Lacher hatte er auf seiner Seite, als er erklärte, "dass ich damals dachte, dass auf die schwarzen Kacheln vielleicht noch eine Verkleidung kommt. Heute muss ich sagen: chic. Zumal sich das Gebäude, das die Handschrift des bekannten Weseler Architekten Fred Störmer trägt, äußerlich praktisch nicht verändert hat."

Viel Beifall für seine frisch und unbekümmert vorgetragene Rede erhielt auch der Weseler Elektroinstallateurmeister Bernhard Dymski als Vertreter der Elektro-Innung und Zeitzeuge. Bernhard Dymski erinnerte an die Eröffnung im Oktober 1997, "bei der alles dabei war, was Rang und Namen hatte". Ein Höhepunkt der Feier war damals der Auftritt der Vertreter der Innung. Die hatten sich bei Auto Wellmann einen geschmückten alten Ford Lincoln, eine Luxus-Limousine, besorgt und fuhren mit dieser vor. Der Fahrer öffnete galant die Tür. Und dann schritten die Elektromeister über den Teppich in das Gebäude, "als würde ihnen der Bau gehören". Grund für den ungewöhnlichen Auftritt: Auf der Einladung, so Dymski, habe RWE ("Ruhe, Wärme, Erholung") damals etwas von den Gästen "und deren Fahrer" geschrieben. Und das hatten die Handwerksmeister wörtlich genommen.

Auch Bürgermeisterin Ulrike Westkamp griff als Gastrednerin zum Mikrofon und erinnerte an die langjährige und gute Zusammenarbeit mit RWE und den Nachfolge-Firmen Westnetz und Innogy. "Wir als Kreisstadt sind froh, Sie mit Ihren 480 Mitarbeitern hier zu haben und mit Ihnen Projekte wie die Lippefähre Quertreiber, die Förderung des Auestadions und den Klimaschutzpreis realisiert zu haben."

 Wohlsein: Rainer Hegmann (l., Innogy-Leiter Region Rhein-Ruhr) und Oliver Sauerbach (r., Leiter des Regionalzentrums Niederrhein) freuten sich unter anderem über den Besuch von Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.

Wohlsein: Rainer Hegmann (l., Innogy-Leiter Region Rhein-Ruhr) und Oliver Sauerbach (r., Leiter des Regionalzentrums Niederrhein) freuten sich unter anderem über den Besuch von Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.

Foto: Hintzen-Elders

Die geladenen Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung hatten nach Ende des offiziellen Teils der Feier die Möglichkeit, mittels einer virtuellen Brille einen Blick von einem Windrad zu werfen. Filmbeiträge informierten über die Energiewelt von morgen. Und wer erfahren wollte, wie die Westnetz-Monteure arbeiten, konnte sich unter anderem Einsatz-Fahrzeuge und verschiedene Messgeräte anschauen.

(RP)
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