Hamminkeln Hamminkeln aus Sicht der Foto-Drohne

Hamminkeln · Mit einem Quadrocopter hat Hobbyfotograf Heiko Kissel spektakuläre Aufnahmen von seinem Wohnort gemacht.

Windräder, so dünn wie Streichhölzer, Häuser, so klein wie Schuhkartons und ein Parkplatz voller Autos, die wie Spielzeuge aussehen - die Schnappschüsse, die Heiko Kissel von seiner Heimat gemacht hat, sind keine typischen Bilder aus der Sammlung eines Hobbyfotografen. Denn sie entstanden aus mehr als 100 Metern Höhe - nicht mit einer herkömmlichen Kamera, sondern mit seiner kleinen Foto-Drohne, mit der er seit einem halben Jahr gelegentlich über Hamminkeln fliegt und die Landschaft aus einzigartiger Perspektive festhält.

Fotografiert hat Kissel schon immer gerne. "Meistens aber nur mit dem Handy", sagt er. Sein Interesse für ferngesteuerte Fluggeräte hat er vor fünf Jahren entdeckt. "Ich hatte früher einen kleinen Modell-Helikopter", sagt Kissel. "Der ist allerdings irgendwann kaputt gegangen." Umso faszinierter war der 39-Jährige, als er wenig später den Flug einer Drohne beobachten konnte, die nicht nur ferngesteuert werden konnte, sondern auch mit einer Kamera ausgestattet war. "Das war beeindruckend", erinnert sich der Hobbyfotograf. "So etwas musste ich auch haben. Aber so ein Hobby ist nicht billig."

Knapp 900 Euro legte Kissel für seine eigene Drohne - genauer gesagt einen Quadrocopter - auf den Tisch. "Das geht aber noch deutlich teurer", sagt er. "Ich habe die Einsteigervariante. Profigeräte können bis zu 3500 Euro kosten." Aber auch die Ausstattung des "kleinen" Modells kann sich sehen lassen: Die vier Propeller werden von jeweils einem Elektromotor angetrieben. Damit kann das Fluggerät eine Höhe von bis 120 Metern und eine Höchstgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometern erreichen. Gesteuert wird die Drohne mittels Fernbedienung und GPS-Navigation. An der Unterseite ist die Kamera montiert, deren Luftbilder während des Fluges live auf dem Handy abgebildet werden.

Bislang hat Kissel zehn Panorama-Aufnahmen von Hamminkeln gemacht. Für das gelungene Foto aus der Luft brauche man neben guten Wetterbedingungen vor allem eines: Timing. "Der Quadrocopter hat eine Akku-Laufzeit von 20 Minuten", sagt Kissel, "danach ist Schluss." Zwar habe er immer zwei Ersatzakkus mit dabei, doch wenn die Drohne einmal in der Luft sei, zähle jede Minute. "Die GPS-Koordinaten gebe ich vorher in das Gerät ein, damit es zur Not wieder eigenständig zurückfindet", so der Fotograf. "Allerdings muss man in die 20 Minuten auch die Landung einrechnen. Da bleibt oft nicht mehr viel Zeit übrig, um Fotos zu machen. "

Kissel möchte in Zukunft noch mehr Bilder von Hamminkeln schießen und so Erinnerungen aus der Vogelperspektive sammeln. "Tolle Fotos müssen ja schließlich nicht immer am Boden entstehen", sagt er. Geld möchte er damit nicht verdienen. "Es ist ein Hobby", sagt Kissel. "Ich kann mir vorstellen, einfach mal durch die Gegend zu ziehen und spontan Landschaften zu fotografieren, die mir gefallen."

(RP)
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