Hamminkeln/Düsseldorf Hamminkeln ist ein Leuchtturm fürs Land

Hamminkeln/Düsseldorf · Bürger-Breitbandprojekte der Dörfer gelten als beispielhaft. Ihr guter Ruf ist bis in den Landtag gedrungen. Der beschloss, Initiativen finanziell mehr zu unterstützen und Förderverfahren zu vereinfachen.

 Die Landtagsabgeordneten Charlotte Quik und Florian Braun, digitalpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, mit einem "Stück Glasfaser".

Die Landtagsabgeordneten Charlotte Quik und Florian Braun, digitalpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, mit einem "Stück Glasfaser".

Foto: Eusterfeldhaus

Charlotte Quik aus der Brüner Unterbauerschaft weiß, wovon sie spricht, wenn es um den Anschluss an die Datenautobahn im Außenbereich geht. Den vollzogenen Sprung von der Schnecke auf die Schnellstraße meldete jetzt ihr Mann Christian Quik. Die ersten Kunden im mit Selbsthilfe eingerichteten "Bürgernetz" am Rande des Dorfes sind aufgeschaltet und freuten sich über das neue Tempo im Datennetz. Andere folgen jetzt in der Unterbauerschaft.

Charlotte Quik, die hiesige CDU-Landtagsabgeordnete, erlebte in Düsseldorf die Duplizität der Ereignisse. Denn am vergangenen Donnerstag beschloss der Landtag mit den Stimmen der Koalition, eben solche Breitbandprojekte wie in Brünen direkt durch das Land NRW zu unterstützen und Förderverfahren zu vereinfachen. Vor ihrer Haustür hat die Abgeordnete erfahren, wie nötig dies ist. In Hamminkeln sind die Vorreiter aus der Unterbauerschaft bekanntlich nicht allein. Auch in Berg, Nordbrock und Havelich ist die Eigeninitiative in Sachen Glasfaseranschluss vorbildlich.

Dort wird man gerne hören, dass auch "unbürokratische Mittelbereitstellungen für Materialkosten und technische Ausrüstung sowie Unterstützungsleistungen im organisatorischen Bereich" geplant sind. Davon wird man dort, wo bereits Leitungen verlegt werden, nicht mehr viel haben. Im Gegenteil: Hamminkeln hat zusammen mit Schermbeck und Hünxe 27,6 Millionen Fördertopf für Breitband angezapft, Havelich und Berg werden nicht zugreifen, sondern arbeiten direkt mit den Stadtwerken Rhede. Der Anschluss ist so zwar teurer, dafür für 2018 garantiert und nicht vom Förderbedingungen abhängig.

Aber neue Projekte auf dem Land werden profitieren. Charlotte Quik zeigte sich nach dem Beschluss sehr zufrieden: "Mit dem Loikumer Projekt 'Fiber to the landlords' ging es los, in der Unterbauerschaft in Brünen erfolgt nun der Projektabschluss, auch in Nordbrock kam der Kabelpflug bereits zum Einsatz, und das sind längst nicht alle Beispiele - die Glasfaser kommt! Ich freue mich, dass unsere Bürger-Breitbandprojekte hier vor Ort Leuchtturmwirkung für die CDU-Landtagsfraktion und für unseren digitalpolitischen Sprecher Florian Braun entfaltet haben." Das große Engagement in der Region diene landespolitisch als Vorbild.

Florian Braun hatte die Projekte im Wahlkreis seiner Fraktionskollegin aufmerksam verfolgt und Informationen aus Brünen in die praktische Umsetzung des Beschlusses einfließen lassen. Jetzt weiß er: "Bürgerinitiativen leisten einen wichtigen Beitrag beim Ausbau für Einzellagen im ländlichen Raum und fördern bürgerschaftliches Engagement. Sie verdienen unsere Unterstützung." In der Sache schon deshalb, weil die Lücke bei der Breitbandverfügbarkeit in Nordrhein-Westfalen zwischen gut und schlechter versorgten Gebieten groß ist. Die Provinz hat oft einen Standortnachteil im Wettbewerb mit den Metropolen.

(RP)
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