Wesel Heimtückischer Hundeköder

Wesel · Werk eines Hundehassers? Wieder ist in Flüren ein gefährlicher Hundeköder gefunden worden. Die Polizei fahndet nach dem Unbekannten und fährt verstärkt Streife. Tierschutzbund glaubt: "Beim Täter hat sich Ärger angestaut".

Zum wiederholten Mal haben Unbekannte in Flüren gefährliche Hundeköder ausgelegt. Die Polizei tappt bei ihren Ermittlungen noch im Dunkeln. "Die Suche nach dem oder den Tätern gestaltet sich wie die nach der berühmten Nadel im Heuhaufen", sagt Polizeisprecher Josef Wissen, der die "verabscheuungswürdige Tat" aufs Schärfste verurteilt.

Polizei: Motiv völlig unklar

Wie exklusiv berichtet, hatte Spencer, der Jack Russel Terrier von Anita K. (Name geändert) eine mit einem Nagel durchbohrte Mini-Salami apportiert. "Ich könnte mir vorstellen, dass der Täter noch mehrere dieser Würste im Bereich der Bauernstraße ausgelegt hat", sagt die Flürenerin. Trotz Einsatzes eines Spürhundes konnte die Polizei aber keine weiteren Köder finden. Nun wird im Bereich des Flürener Friedhofs verstärkt Streife gefahren, nach verdächtigen Personen Ausschau gehalten. "Wir stehen vor einem Rätsel, können die Frage nach dem Warum, nach dem Motiv des Täters, nicht beantworten", sagt Wissen.

Beim Deutschen Tierschutzbund in Bonn kennt man Fälle wie die aus Flüren. "Meist handelt es sich um Leute, die sich durch Tretminen der Tiere oder durch ihr Gebell gestört und auf den Schlips getreten fühlen", erklärt Sprecher Marius Tünte. Vor allem, wenn Gespräche mit den Hundehaltern, der Polizei oder den Ordnungsbehörden nicht den erhofften Erfolg bringen, legen die sehr emotional agierenden Täter die Köder aus. "Da hat sich meist Ärger über längere Zeit angestaut. Mit ihrer Tat wollen diese Leute die Hundehalter und deren Tiere quälen", sagt Tünte.

Die Flürener Tierärztin Dr. Kirsten Sehr ist empört über den neuerlichen Fund eines Köders in ihrem Ortsteil. Vor zwei Jahren hatte eine Kundin einen mit spitzem Draht versehenen Klumpen aus Speck und Blutwurst in ihre Praxis gebracht. "Wir hatten davor und auch danach ähnliche Fälle. Vor allem für kleinere Hunde und Katzen können diese Köder lebensgefährlich sein." Sie rät, Hunde auf jeden Fall anzuleinen und aufzupassen, dass sie beim Spaziergang nichts fressen.

In die gleiche Richtung geht die Bitte von Polizeisprecher Wissen: "Hundehalter sollten ihre Tiere auf keinen Fall frei herumlaufen lassen. Gerade auch in den Rhein- und Auewiesen sind durch das Hochwasser Sachen angespült worden, die für Hunde vielleicht lecker riechen, die aber sehr gefährlich sein können."

Außerdem bittet er Spaziergänger in Flüren, auf verdächtige Personen zu achten und im Verdachtsfall die Polizei zu informieren.

Info Polizei, Tel. 0281 1070

(RP)
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