Wesel Heinekens Logistikherz schlägt in Wesel

Wesel · Die Deutschland-Zentrale des weltweit zweitgrößten Brauereikonzerns lässt ihr Lager in der ehemaligen Getränke-Großhandlung Stams von Dienstleister Sostmeier betreiben. Das Logistikzentrum hat 35 Mitarbeiter.

 Peter Kopietz (r.), Chef der Heineken Deutschland GmbH mit Sitz in Berlin, hier mit Wilfried Sotta, dem Geschäftsführenden Gesellschafter der Spedition Sostmeier, stand gestern im neuen Logistzentrum an der Nordstraße für ein Gespräch mit der RP zur Verfügung.

Peter Kopietz (r.), Chef der Heineken Deutschland GmbH mit Sitz in Berlin, hier mit Wilfried Sotta, dem Geschäftsführenden Gesellschafter der Spedition Sostmeier, stand gestern im neuen Logistzentrum an der Nordstraße für ein Gespräch mit der RP zur Verfügung.

Foto: Malz

Seit Anfang April biegen wochentags mehrere Dutzend Lkw täglich auf das Gelände der früheren Getränke-Großhandlung Stams an der Nordstraße. Man kann nur erahnen, dass sie irgendwelche Getränke transportieren. Bier muss auf jeden Fall dabei sein, schließlich lagern einige silberfarbene Fässer auf dem Außengelände. Auf Lkw-Planen oder an den großen Lagerhallen sucht man vergeblich nach bekannten Firmen-Schriftzügen oder Markenlogos. Das allerdings soll sich schon bald ändern. "Schließlich sind wir stolz darauf, dass wir hier in Wesel unser neues Logistikzentrum eröffnet haben", sagt Peter Kopietz, General Manager der Heineken Deutschland GmbH (siehe Infobox). Bedeutet im Klartext: Der Schriftzug Heineken mit dem roten Stern auf grünem Grund soll schon bald zusammen mit dem Schriftzug Sostmeier die Fassade des nüchternen Industriebaus zieren.

Hinter dem Namen Sostmeier verbirgt sich ein international tätiges Logistikunternehmen mit Stammsitz in Lotte bei Osnabrück und 31 Standorten, das das Stams-Gebäude angemietet hat. Von der Nordstraße aus soll der bundesdeutsche Markt dauerhaft beliefert werden.

Dass die Wahl von Heineken Deutschland und Sostmeier auf Wesel fiel, ist leicht nachvollziehbar. "Gut 80 Prozent unserer Premiumbiere, die für den bundesdeutschen Markt bestimmt sind, werden in den Niederlanden in Den Bosch, gut eineinhalb Stunden von Wesel entfernt, produziert", erklärt Peter Kopietz im Gespräch mit der RP. Alle andere Biere werden in Belgien, Frankreich und in Ungarn hergestellt. Da lag es für Heineken Deutschland nahe, das Logistikzentrum von Rosbach bei Frankfurt/Main an den Niederrhein zu verlegen. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort stieß man schließlich auf das frühere Stams-Gebäude. Hier, wo früher unter anderem Mineralwasser aus dem eigenen Brunnen abgefüllt und Coca-Cola produziert wurde, werden jetzt Tausende Paletten mit Getränkekisten gelagert und so schnell wie möglich zu Großhändlern in der ganzen Republik transportiert. Die wiederum beliefern den Lebensmittelhandel sowie die Gastronomie.

"Wir wachsen seit einigen Jahren zweistellig in Deutschland", freut sich Peter Kopietz. Der Absatz liege mittlerweile bei rund 440.000 Hektolitern im Jahr und damit so hoch wie noch nie seit der Gründung von Heineken Deutschland vor 23 Jahren. Das liegt seiner Überzeugung nach nicht zuletzt daran, dass man das Image "der größten Premiumbiermarke der Welt, die jeder kennt" unter anderem durch Produktplatzierungen in den James-Bond-Filmen und als Partner der UEFA-Champions-League gestärkt habe.

35 Mitarbeiter sind im 8000 Quadratmeter großen Logistikzentrum beschäftigt. Allerdings nur einige wenige von der früheren Stams-Belegschaft.

Der schwarze Wesel-Esel am Eingang des Firmengeländes wird übrigens schwarz bleiben. Denn die Skulptur ist nicht an Sostmeier vermietet worden. Aber vielleicht kauft Peter Kopeitz ja einen zweiten Esel und verpasst ihm ein grünes Fell mit rotem Stern.

(RP)
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