Wesel Heute ist Valentinstag — zwei Meinungen zum "Tag der Liebe"

Wesel · Am Valentinstag scheiden sich die Geister. Ist es ein passender Termin, um den Liebsten seine Gefühle zu offenbaren? Oder ist es ein vom Kommerz beschlagnahmter Tag? Unsere Autoren haben eine klare Meinung dazu.

So verbringen Verliebte den Valentinstag
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So verbringen Verliebte den Valentinstag

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Foto: Inga Methling

Pro: Lecker Erbeerkuchen (von Michael Elsing)

An den wirklich wichtigen Eckdaten eines Jahres, also Weihnachten, Geburtstag, Hochzeitstag oder Kennenlerntag, haben wahrscheinlich sehr viele Männer diesen Satz ihrer Partnerinnen schon einmal gehört: "Ich hatte dir so viele Hinweise gegeben." Diese Worte sind natürlich Ausdruck einer gewissen Enttäuschung, weil das, was am Ende dabei rum gekommen ist, nicht so ganz den Erwartungen der Frau entspricht. Am Valentinstag hätte der Mann da eigentlich ganz gute Karten.

Denn am Tag der Liebenden wird er praktisch an jeder Ecke mit roten Herzen aus essbarem oder nicht essbarem Material konfrontiert. Und rote Rosen oder andere Blumen-Variationen werden ebenfalls breit gestreut und gut sichtbar in Szene gesetzt. Wenn der Mann nun noch wüsste, warum das so ist und für wen er das besorgen soll, hätte er relativ leichtes Spiel. Doch glaubt man den Frauen, sind die Valentinstag-Klassiker ja auch gar nicht so wichtig. Es geht doch nur darum, an diesen Tag zu denken.

Aufmerksamkeit — das ist das, was sich die Frau wünscht. Und zwar möglichst das ganze Jahr über. Mal die Partnerin überraschen, ein kleiner Liebesbeweis zwischendurch, eine unerwartete, romantische Geste — das wär's doch. Sagt zumindest die Frau! Wenn der Mann dann noch Humor besitzt, ist er schon fast am Ziel und dürfte vielleicht sogar den Valentinstag ignorieren. Also, ich freue mich jedes Jahr auf den 14. Februar. Da gibt's nämlich beim Bäcker um die Ecke einen hervorragenden Erdbeerkuchen in Herzform. Den esse ich total gerne! Okay, das war jetzt nicht sehr romantisch.

Contra: Lieber eine spontane Geste (von Isabell Hülser)

Um eins gleich von vorne herein klarzustellen: Auch ich mag Liebeserklärungen aller Art. Aber das heißt nicht, dass man, weil ein Herr Valentin vor vielen Jahren ein Zeichen der Liebe gesetzt hat, es ihm gerade am 14. Februar gleichtun sollte. Eine liebe Geste oder eine Liebeserklärung ist doch dann viel wertvoller, wenn wir sie nicht erwarten. Sie sollte von Herzen kommen, und nicht dann, wenn "Mann" in jedem Laden und in jedem Prospekt (Käsescheiben!!! in Herzchenform) daran erinnert wird.

Denn mal ehrlich, es gibt ja wohl nichts unromantischeres, als eine "erzwungene" Liebeserklärung. Und darum handelt es sich doch irgendwie, oder? Denn welcher liebende Partner wagt es schon, am "Tag der Liebe" ohne etwas dazustehen. Gruppenzwang würde ich das nennen. Dabei sollte es bei der Liebe doch nur um das Paar an sich gehen — und das hat seine ganz persönlichen "Tage der Liebe". Zum Beispiel den, an dem man sich das erste Mal geküsst hat, an dem man sich verlobt hat, geheiratet hat... Wenn der Partner diese besonderen Daten nicht vergisst, dann ist das mehr Liebesbeweis als jeder — und sollte er noch so üppig sein — Strauß überteuerter Rosen am 14. Februar. Doch was tun?

Eigentlich hilft da nur, wie so oft im Leben, eine klare Aussage — und die muss mit Nachdruck erfolgen. Denn wer glaubt einer Frau schon, dass sie den Valentinstag ignorieren möchte? Sollte es bei Ihnen anders sein, wünsche ich Ihnen, dass ihr (Rosen-)Kavalier sie beschenkt. Aber denken Sie dran: Liebebedeutet sowohl Geben, als auch Nehmen, wie es so schön heißt— und zwar auf freiwiliger Basis.

(ac)
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