Hamminkeln Hochwasser: Romanski ist erstaunt über die Grünen

Hamminkeln · Mehrhooger protestieren mit Unterschriftenliste und fordern Maßnahmen für den Ort.

Auf die Forderung der Kreis-Grünen - verstärkt von den Hamminkelner Grünen Johannes Flaswinkel und Gabriele Obscernicat - nach einer Hochwasserkonferenz (RP berichtete) reagierte gestern Bürgermeister Bernd Romanski. Viele Fragen, wie das Thema Abfluss des Wassers durch den Wolfsstrang in Mehrhoog, seien erörtert worden. Ansonsten sieht er die Grünen politisch am Zug, um den Hochwasserschutz an der Issel voranzubringen. Derweil wurde dem Verwaltungschef eine Liste mit 400 Unterschriften aus Mehrhoog vorgelegt mit Forderungen, den Flutfolgen zu begegnen. Wobei der zeitliche Zusammenhang zwischen Grünen-Kritik und neuer Protest von gestern kein Zufall sein dürfte. Die Forderungen, die teils schon behandelt werden und teils wie Folgen von Angstmasche wirken, kommen nun in den Rat.

Die Mehrhooger fordern, alle Entwässerungsgräben zu überprüfen, instandzusetzen und für den Graben Retentionsflächen zu untersuchen. Das Kanalsystem in Mehrhoog müsse auf Kapazität überprüft, eventuell erweitert werden. Auch die Pumpenanlagen sind Thema. Beklagt werden hohe Grundwasserstände, was mit dem Kiesabbau zu tun haben könnte. "Zur Unterstützung aller Betroffenen, fordern wir den Bürgermeister auf, eine unabhängige Beratungsstelle einzurichten, um Möglichkeiten zur Sanierung und zum vorbeugenden Schutz unseres Eigentums aufzuzeigen", heißt es. Dies, so Romanski, könne aber nicht Aufgabe der Stadt sein. Was die Grünen tun können, schwebt ihm bereits vor. "Sie können die Bezirksregierung fragen, die von einer Grünen geführt wird. Zumal die von Anne Lütkes geleitete Behörde doch die Verantwortung für Schutzmaßnahmen vom Kreis übernommen hat", sagte Romanski.

Der Verwaltungschef propagiert Flutungsmulden an der Issel, die mit der Landwirtschaft realisiert werden können. Im Umweltministerium werden Pläne für die Renaturierung der Issel gewälzt. Dies ist nicht neu, aber schon einmal gescheitert und gilt auch heute aus Hamminkelner Sicht als schwer durchzusetzende Lösung.

(thh)
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