Hamminkeln Hochwassermulden für die Issel?

Hamminkeln · Nach den Fluten vor drei Wochen befasst sich heute der Betriebsausschuss mit den Folgen.

 Abgedichtete Erdmulden können laut Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski die Issel im Hochwasserfall vor Deichbrüchen - und die Umgebung damit vor Überflutungen wie vor drei Wochen in Loikum (Bild) - schützen.

Abgedichtete Erdmulden können laut Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski die Issel im Hochwasserfall vor Deichbrüchen - und die Umgebung damit vor Überflutungen wie vor drei Wochen in Loikum (Bild) - schützen.

Foto: Ekkehart Malz

Bürgermeister Bernd Romanski kann Tempo. Er entwickelt schnell Vorstellungen und möchte deshalb nach dem großen Issel-Hochwasser vor drei Wochen zügig Lösungsansätze. Der Verwaltungschef hat schon welche parat - der Bau zweier Hochwassermulden an der Issel, die so viel Wasser aufnehmen können, dass die Scheitelwelle des Baches keine Dammbrüche mehr bewirken kann.

"Wir müssen handeln beim Hochwasserschutz. Wir müssen angesichts der vorhandenen Betroffenheit nach den Fluten die Möglichkeiten nutzen, das Thema entscheidend voranzubringen", sagt er. Dabei spielt hinein, dass vorhandene Konzepte seit Jahren nicht weitergekommen sind. Dabei ist auch der Dschungel der Zuständigkeiten, durch den der Verwaltungschef nach eigenen Angaben noch keine Schneise geschlagen hat, eine Bremse. Heute soll deshalb der Kreis Wesel Auskunft im Hamminkelner Betriebsausschuss geben. Der tagt öffentlich im Rathaus ab 16 Uhr. Gestern tat er es im Kreis-Umweltausschuss mit einem Sachstandsbericht.

"Zwei Mulden, die groß genug sind, Gefälle haben und abgedichtet sind, wären richtig. Je 1,5 Millionen Liter könnten sie umfassen. Eine Fläche an der Landratsbrücke - also, da wo beim Hochwasser der Durchstich war - in Blumenkamper Nachbarschaft haben wir. Eine zweite Stelle gibt es noch nicht. Die Landwirte würden mitziehen, müssen aber eine Kompensation und Entschädigungszusagen für Hochwasserfolgen bekommen." Romanskis Vorstellungen könnten also bald konkret werden. Doch: "Der Verschiebebahnhof der Verantwortlichkeiten und wer was bezahlt, machen die Entscheidungswege unübersichtlich." Ziel ist es nun, die Isselverbände und -anliegerstädte an einen Tisch zu bekommen.

Nicht so einfach, denn die (ehrenamtliche) Struktur der Isselverbände und Unterverbände entlang der Isselanrainer ist verwickelt. Dazu kommen die Aufsichtsbehörden der Kreise Wesel und Borken. Obendrüber thront die Bezirksregierung, die trotz der Folgen des Klimawandels nicht als treibender Taktgeber gilt.

(RP)
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