Hamminkeln Hochwasserschutz: Stadt drängt auf Taten

Hamminkeln · Das Issel-Hochwasserkonzept soll Ende des Jahres zumindest eine Lösung für Marienthal bieten. Doch in der Sommerpause hat sich nichts bewegt. Nun will die Stadt auch Dingden einbeziehen und Überflutungsflächen in der Heide prüfen lassen.

Nach der Sommerpause nimmt das Thema Hochwasserschutz nach den Ereignissen an der Issel wieder Fahrt auf. Bürgermeister Bernd Romanski will darauf achten, dass die vom Kreis Wesel und der Bezirksregierung Düsseldorf zugesagten Konzepte auch die Erfahrungen der letzten Monate beinhalten. Dabei geht es zunächst um Marienthal. Ende des Jahres soll das Issel-Hochwasserkonzept vorliegen. Vom Kreis wurde dieser Termin zuletzt mehrfach zugesagt.

Im Dorf Marienthal kann ein Bypass der durch den Ort fließenden Issel entstehen. Der vorhandene Nebenarm soll breiter werden und außerhalb Marienthals Überflutungsflächen bekommen. Dadurch würden die Engstellen an den vorhandenen Brücken entlastet.

Weitere Polderflächen sind bekanntlich aus Hamminkelner Sicht vor dem Ort Ringenberg nötig - also im Bereich Bramhorst und davor. Auch in Dingden, wo zuletzt der Königsbach und der Mumbecker Bach überliefen, soll es Veränderungen geben.

Wie der Ablauf der Konzeptentwicklung sein kann, dürfte auch Thema am 1. September sein. Dann ist die nächste Sitzung von Landrat Dr. Ansgar Müller mit den Bürgermeistern aus dem Kreis Wesel angesagt. Wie bereits berichtet, hat Romanski die Einsetzung einer Taskforce mit wenigen kompetenten Mitgliedern statt großer Runden gefordert, um zu schnelleren Entscheidungen zu kommen. Dazu soll auch der Bürgermeister selbst gehören.

Nach den Aussagen bis hoch auf die Ebene der Bezirksregierung nach den Fluten im Juni hat Romanski erneut den Landrat angeschrieben. Er will nicht locker lassen, um zu Ergebnissen zu kommen. Neu ist der Vorstoß der Stadt Hamminkeln, den Auftrag für das Büro Aqua Consult, das am Hochwasserkonzept für die Issel arbeitet, um die Dingdener Themen zu erweitern. Hier waren der Mumbecker Bach und der Königsbach von der Flutsituation betroffen.

13.000 Euro sollen bereitgestellt werden, damit die Experten mögliche Überflutungsflächen, Nivellierung und Gefälle prüfen. So könnte schon in der Dingdener Heide das Wasser in Retentionsbecken aufgefangen werden und gar nicht erst bis ins Dorf fließen. Geringe, vor allem keine kurzfristigen Chancen sieht Bürgermeister Romanski weiterhin für ökologisch ambitionierten Hochwasserschutz - also die Umkehr zu einer mäandernden Issel mit Auenbereichen.

Man könne, so sagt er, nicht auf eine Lösung setzen, für die man keine Zustimmung der betroffenen Landwirte erwarten könne und die deshalb wieder jahrelang auf sich warten lasse.

(RP)
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