Wesel/Hamminkeln Hollandlinie jahrelang Baustelle

Wesel/Hamminkeln · Der Landesbetrieb Straßen hat die Grundsanierung der A 3 auf dem Abschnitt von Elten bis zum Oberhausener Kreuz gestartet. Die jüngsten Arbeiten zwischen Rees und Hamminkeln waren dafür nur die Vorbereitungen.

 Bei der Baustelle kurz vor der Auffahrt Hamminkeln Richtung Oberhausen liegen die Bauarbeiten in den letzten Zügen. Jahr für Jahr geht es weiter mit der Sanierung der vielbefahrenen Hollandlinie.

Bei der Baustelle kurz vor der Auffahrt Hamminkeln Richtung Oberhausen liegen die Bauarbeiten in den letzten Zügen. Jahr für Jahr geht es weiter mit der Sanierung der vielbefahrenen Hollandlinie.

Foto: malz

Die Autobahn 3 vom Niederrhein bis Niederbayern ist einer der wichtigsten Verkehrswege Europas. Schon vor 90 Jahren gab es erste Planungen. Baubeginn war 1934, Zwei Jahre später war das erste Teilstück der heutigen A3 in Nordrhein-Westfalen fertig. Der Abschnitt Oberhausen-Köln war damit laut Archiv des Landesbetriebs Straßen die erste Autobahn in NRW überhaupt. Der Zweite Weltkrieg unterband den Ausbau, doch ist es nun auch schon gut 50 Jahre her, dass die sogenannte Hollandlinie bis zur Grenze bei Emmerich-Elten fertig wurde, wo sie auf die niederländische A 12 trifft.

Im Gegensatz zum Leverkusener Kreuz, wo rund 170 000 Kfz am Tag gezählt werden, ist die Belastung hier deutlich schwächer. Laut Mario Korte, Baustellen-Koordinator NRW beim Landesbetrieb in Gelsenkirchen, passieren 20 000 bis 30 000 Fahrzeuge täglich die Grenze. Besonders hoch sei dabei allerdings der Lkw-Anteil. Die A 3 hat hier als Verbindung vom Hafen Rotterdam nach Süden schwere Lasten zu tragen. Das hat des deutschen Autofahrers größtes Ärgernis zur Folge: Baustellen. Aktuell liegen Arbeiten auf dem Abschnitt Rees-Hamminkeln in den letzten Zügen, doch insgesamt ist mit jahrelangen Sanierungen zwischen Elten und dem Oberhausener Kreuz zu rechnen.

Fachleute wie Mario Korte sprechen von einer "grundhaften Sanierung". Dabei werden die Fahrbahnen bis hinunter zur Entwässerung neu aufgebaut. Damit Verkehr überhaupt verschwenkt und über den Seitenstreifen an der Baustelle vorbeigeführt werden kann, muss dieser selbst tragfähig gemacht werden. Schon wegen der Lkw. Deshalb ist das, was seit März auf einem 4,5 Kilometer langen Abschnitt passiert ist, lediglich die Vorbereitung für die eigentliche Fahrbahnsanierung. Die in diesem Jahr gestarten Arbeiten betreffen nach und nach alle 52 Kilometer von Elten bis Hünxe. 2015 soll auch das Teilstück von Hünxe bis zum Oberhausener Kreuz in Angriff genommen werden, das mit täglich 60 000 bis 70 000 Fahrzeugen belastet ist. Einen Zeitplan, wann und wie es wo genau weitergeht, gibt es noch nicht. Der hänge, so Korte, von Baufortschritten, Planungsständen, Ausschreibungen und anderen Faktoren ab. Es könne aber auch dazu kommen, dass mehrere Abschnitte parallel saniert werden. Mit "Beruhigungsstrecken" von fünf bis sechs Kilometern Länge dazwischen. Als Beispiel nannte Korte die A 31 mit Arbeiten zwischen Legden/Ahaus und Gescher/Coesfeld.

Ebenfalls zu berücksichtigen sei, ob und wie schnell die Pläne zum sechsspurigen Ausbau des Abschnitts Hünxe-Oberhausener Kreuz zum Tragen kommen. Das Vorhaben sei beim Bund angemeldet worden. Sollte es flott umgesetzt werden können, sei eine vorherige Sanierung ja wenig sinnvoll.

(RP)
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