Wesel Hospital kooperiert mit Krebszentrum

Wesel · Das Marien-Hospital arbeitet mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg zusammen. Patienten aus Wesel können von der Expertise der Spitzenmediziner profitieren und sich auch dort behandeln lassen.

 Hospital-Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte im Gespräch mit Chefarzt Dr. Henning Schulze-Bergkamen (r.). Schon jetzt wurde für Patienten aus Wesel die Meinung der Spezialisten aus Heidelberg eingeholt.

Hospital-Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte im Gespräch mit Chefarzt Dr. Henning Schulze-Bergkamen (r.). Schon jetzt wurde für Patienten aus Wesel die Meinung der Spezialisten aus Heidelberg eingeholt.

Foto: Ekkehart Malz

Krebspatienten eine noch spezialisiertere Versorgung anbieten - das will das Weseler Marien-Hospital mit seiner neuen Kooperation mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg. "Wir sind mit dieser Kooperation deutschlandweit Vorreiter", sagt Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer der pro homine. Ziel der Zusammenarbeit ist es, so das Krankenhaus, "eine stufenweise Zusammenarbeit in der Onkologie zu entwickeln und Krebspatienten gemeinsam zu behandeln".

Konkret heißt das: Spezialisten aus Heidelberg sind real oder virtuell beim Tumorboard, der wöchentlichen Besprechung aller an der Behandlung beteiligten Medizinier, dabei. Gemeinsam werden dort die Fälle und möglichen Behandlungsmethoden diskutiert.

Konkret heißt das aber auch: Die Patienten können unter anderem in Studien des NCT eingesteuert werden oder auch dort Termine in Spezialsprechstunden bekommen. Wenn die Standard-Therapien nicht greifen, können dank des NCT möglicherweise Substanzen verabreicht oder Verfahren angewandt werden, die noch nicht Standard oder die noch in der Erprobung sind. Alles immer unter der großen Fragestellung: "Gibt es neue Erkenntnisse oder Substanzen, die wir den Patienten anbieten können", sagt Johannes Hütte.

Professor Dr. Henning Schulze-Bergkamen, Facharzt für Onkologie und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II, ist froh, seinen Patienten künftig noch mehr "Hochleistungsmedizin" anbieten zu können. Denn: "Heidelberg setzt die Standards in der Onkologie in Deutschland", so der Mediziner, der dort zuvor tätig war. Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen wird mit zusätzlichen Mitteln vom Bund ab dem kommenden Jahr weiter ausgebaut.

Ein weiterer Baustein der frischgebackenen Kooperation: Tumorgewebe von Patienten des Marien-Hospitals oder des St. Willibrord-Spitals Emmerich kann zur Untersuchung nach Heidelberg eingeschickt werden. Dort werden dann spezielle Analysen vorgenommen, der Tumor wird genetisch komplett ausgelesen. Diese sehr kostenintensive Methode soll den Ärzten Aufschluss darüber geben, welche Medikation bei diesem speziellen Tumor die Richtige ist.

Die enge Zusammenarbeit von Klinik und Krebszentrum soll zudem - mehr als ohnehin schon - sicherstellen, dass das Weseler Marien-Hospital immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung ist. "Die Therapiestandards und Behandlungsabläufe am Marien-Hospital werden kontinuierlich mit denen vom NCT abgeglichen, um auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu bleiben", so Schulze-Bergkamen. Zu diesem Zweck gebe es einen regelmäßigen Austausch zwischen Wesel und Heidelberg.

Geschäftsführer Johannes Hütte ist stolz auf die neueste Entwicklung seines Krankenhauses: "Wir haben mit Dr. Schulze-Bergkamen seit diesem Jahr einen ausgewiesenen Krebsspezialisten hier und jetzt noch die Anbindung an das Nationale Krebszentrum - das ist schon das Sahnehäubchen."

(RP)
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