Wesel/Emmerich Hospital: Kosten blieben laut Morlock im Rahmen

Wesel/Emmerich · Dieter Morlock, am Montag von seinen Aufgaben als Geschäftsführer der Gesundheitsholding Pro homine entbunden, wehrt sich gegen die Darstellung, dass eine Kostenexplosion beim Großumbau des Marien-Hospitals Wesel bei der Entscheidung des Aufsichtsrates eine Rolle gespielt haben könnte. Vielmehr sei, so Morlock, schon seit 2014 mit einer Summe von 27 Millionen Euro kalkuliert worden. Das sei vor seiner Zeit gewesen, sagte er unserer Redaktion. Unterdessen sei diese Marke unterschritten worden. Sie liege derzeit bei 25 Millionen Euro.

Ebenso legt Morlock Wert auf die Feststellung, dass auch die Ausgaben für Beraterhonorare im Rahmen geblieben seien. "Man trifft die Entscheidungen auch nicht allein", sagte Morlock. Überdies sei die Unterstützung durch externe Fachleute nötig, weil das Marien-Hospital nicht die Mannschaft habe und nicht über ausreichende Strukturen verfüge, es allein zu schaffen. Im Übrigen seien alle Kosten vom Aufsichtsrat genehmigt worden und Mehrkosten im Wesentlichen durch Tarifsteigerungen begründet. "Wie soll ich in 18 Monaten zehn Millionen versenken?" fragte Morlock, der im Oktober 2016 die Nachfolge von Johannes Hütte angetreten hatte. "Alle Vorhaben sind schon vor meiner Zeit eingestielt worden." Ursache für die am Montag vollzogene Trennung seien die unterschiedlichen Auffassungen über die Ausrichtung des Unternehmens gewesen. Wie berichtet, war Morlock vom Aufsichtsrat abberufen worden, der unmittelbar Johannes Hartmann als neuen Geschäftsführer präsentiert hatte. Zur rund 2700 Mitarbeiter beschäftigenden Holding Pro homine gehören neben dem Marien-Hospital Wesel und dem Willibrord-Spital Emmerich auch etliche Seniorenheime.

Auch Projektsteuerer Hermann Hofmeister meldete sich gestern zu Wort mit dem Hinweis, dass sämtliche Ausgaben mit dem Aufsichtsrat abgestimmt gewesen seien. Zurzeit bewege sich die Investitionssumme am Hospital zwar in einer Größenordnung von 30 bis 31 Millionen Euro, doch seien diese nicht allein dem Nordflügel zuzuordnen. Enthalten seien auch Vorhaben, die andere Gebäudeteile beträfen. Außerdem habe er es schriftlich, dass Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Sühling, Leitender Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus Wesel, ein Unterschreiten der kalkulierten Baukosten gelobt habe. "Es ist schlimm, was laufend kolportiert wird", sagte Hermann Hofmeister.

(fws)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort