Wesel Integrationsrat: Vorsitzende mahnt zur Besonnenheit

Wesel · Die Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Wesel, Halyna Fritz, ruft anlässlich von Demonstrationen zur politischen Lage der Türkei an diesem Wochenende in Köln alle Menschen mit türkischem Migrationshintergrund in Wesel, aber auch darüber hinaus, zur Mäßigung und zur Besonnenheit auf. Bekanntlich wollen in der Domstadt Sympathisanten und Gegner des Regierungskurses auf die Straße.

"Das Recht auf Versammlungsfreiheit ist ein Grundrecht und ein wesentliches demokratisches Instrument. Ebenso gehört aber auch Toleranz und Achtung Anderer zu den Grundprinzipien unseres demokratischen Zusammenlebens", so die aus der Ukraine stammende Vorsitzende. "Es ist richtig, dass Menschen in Wesel, Nordrhein-Westfalen und Deutschland sich mit der Politik auch in anderen Ländern und insbesondere ihren Herkunftsländern auseinandersetzen. Wenn dort Werte der UN-Menschenrechtscharta oder der europäischen Menschenrechtskonvention, wie zum Beispiel das Selbstbestimmungsrecht eines Volkes, aber auch die Freiheit der Presse und der Wissenschaft, missachtet werden, sollten wir dagegen hier unsere Stimme erheben", ist Fritz überzeugt.

Dabei müsse sich politische Auseinandersetzung aber immer im Rahmen des Grundgesetzes und von Recht und Gesetz im Allgemeinen halten. "Es geht nicht, dass religiöse und ethnische Minderheiten, wie namentlich Aleviten und Jesiden, aber auch Kurden oder Armenier, sich aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer solchen Gruppe Anfeindungen oder Diskriminierungen ausgesetzt sehen. Jede und jeder sollte ein Einstehen für Demokratie auch als ein Einstehen für Minderheitenrechte begreifen und sich mit Zivilcourage gegen jede Diskriminierung einsetzen", ruft Integrationsratsvorsitzende Halyna Fritz die Migranten in Wesel auf.

(RP)
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