Niederrhein Jägerschaft von Nabu-Aussagen "irritiert"

Niederrhein · KJS-Vorsitzende Nimphius hält Verknüpfung von Vogelgrippe mit Luderplätzen für populistisch.

Alfred Nimphius hält es für abwegig, zwischen dem Vorhandensein von Luderplätzen und dem Ausbruch der Vogelgrippe einen Zusammenhang zu sehen. Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft (KJS) Wesel erklärte gestern im RP-Gespräch, solche Aussagen von Josef Tumbrinck hätten ihn "irritiert". Vom Landesvorsitzenden des Naturschutzbundes (Nabu) hätte er mehr Sachverstand erwartet. Wie berichtet, hatte der Nabu Anzeige gegen unbekannt beim Kreis Kleve und dem Kreis Wesel wegen illegaler Jagdpraktiken erstattet. Hintergrund war, dass innerhalb der Sperrzone um einen von der Vogelgrippe betroffenen Putenmastbetrieb bei Rees eine illegal betriebene Futterstelle für Füchse - ein sogenannter Luderplatz - entdeckt wurde, der mit großen Mengen frischer Schlachtabfälle bestückt war.

Laut Jäger Nimphius jedoch sei klar, dass Wasservögel, speziell die Wintergäste, die Grippe mitgebracht hätten. Sonst hätten auch die vielen Sommergänse sie schon haben müssen. Die Aussagen des Friedrich-Löffler-Instituts und des Weseler Kreis-Veterinärs Dr. Antonius Dicke dazu seien eindeutig, sagte Nimphius. Überdies würden besagte Luderplätze von Jägern vollkommen legal das ganze Jahr über betrieben. Füchse seien für Bodenbrüter schließlich der Hauptprädator. "Fallwild vom Straßenrand" werde vorrangig als Futter genommen und mit Erde bedeckt. Im Fall Rees indes handele es sich um illegale Müllentsorgung eines Nicht-Fachmanns mit Schlachtabfällen von Schafen. Auch für den Fall Bislicher Insel, wo Reste eines Haushuhnes entdeckt worden waren, stellt Nimphius fest, dass dies da nichts verloren habe. Gleichwohl wehrt er sich gegen ein generelles Verbot von Luderplätzen.

(RP)
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