Schermbeck Jens Spahn übertrifft die Erwartungen

Schermbeck · Der CDU-Bundestagsabgeordnete aus Ahaus war Freitagabend Gastredner beim CDU-Neujahrsempfang in Schermbeck.

 Jens Spahn (l.) erhielt bei seiner Rede im Begegnungszentrum reichlich Beifall.

Jens Spahn (l.) erhielt bei seiner Rede im Begegnungszentrum reichlich Beifall.

Foto: Scheffler

Mehr als 100 Besucher kamen am Freitag zum CDU-Neujahrsempfang ins Begegnungszentrum, wo Jens Spahn als Gastredner ans Mikro trat. Der 37-jährige CDU-Bundestagsabgeordnete ist Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen.

"Wenn Deutschland als größtes Land der EU kein Parlament hat, dann ist das für die Gestaltung Europas hemmend", bilanzierte Spahn die monatelangen vergeblichen Verhandlungen zur Bildung einer Mehrheitsregierung. Unabhängig von der Zusammensetzung der künftigen Regierung hält Spahn einige Themen für zentrale Aufgabenstellungen der Regierung. Zukunftsfragen wie Digitalisierung und Infrastukturverbesserungen seien wichtig. Dabei räumte er der Arbeitsplatzbeschaffung eine größere Bedeutung ein als dem Umweltschutz. Für seine Feststellung "Wenn Sie für Frösche kämpfen, sind Sie gut, wenn Sie für Arbeitsplätze kämpfen, sind Sie schlecht" erhielt Spahn sehr viel Applaus. Der wiederholte sich, als Spahn feststellte: "Politiker müssen darüber entschieden, ob etwas gebaut wird, und nicht Gerichte."

"Der Mensch fängt nicht erst beim Abitur an", plädierte Spahn für eine Förderung der dualen Ausbildung. Die Meisterprüfung müsse ebenso wie ein Studium kostenlos werden.

Mehr Sicherheit ist für Spahn ein besonderes Anliegen. Seinen Vorschlag, mehr Polizisten und mehr Richter einzustellen, ergänzte er um die Forderung, Einbruchsdelikte als Verbrechen einzustufen. Nachbesserungen in der Flüchtlingspolitik hält Spahn für wichtig. Die Verfahren müssten beschleunigt werden.

"Sie haben unsere Erwartungen weit übertroffen", versicherte der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender Ulrich Stiemer dem Bundestagsabgeordneten und überreichte ihm einen Schermbecker Bildband und Leckeres aus der Region.

Mit der Entwicklung Schermbecks in den letzten Jahren und mit Maßnahmen in der nächsten Zeit befasste sich Bürgermeister Mike Rexforth in seinem Vortrag. Dabei bedankte er sich ausdrücklich bei den anwesenden SPD-Mitgliedern für deren Unterstützung "Ohne dieses nicht ausgesprochene Bündnis zwischen CDU und SPD wären wir heute lange nicht so weit", so Rexforth. Diese breite Unterstützung von fast 75 Prozent des Rates sei auf dem gemeinsamen Weg für Schermbeck unglaublich wichtig und am Ende auch der Schlüssel zum Erfolg. "Aus Prinzip grundsätzlich gegen Alles zu sein, bringt diese Gemeinde nicht voran", appellierte Rexforth an die BfB und die Grünen, etwas mehr Kompromissbereitschaft zu zeigen.

Die kostenlose Bewirtung der Gäste sorgte dafür, dass die Lichter im Rathaus noch lange nach dem offiziellen Ende des Neujahrsempfangs nicht ausgingen. Im Rahmen einer Spendenaktion kamen 600 Euro zusammen, die Ulrich Stiemer den Pfadfinder-Vertreterinnen Nadine Anschütz (Stammesleiterin) und Annemarie Schüßler (Kuratin) überreichte. Klar, dass die beiden sich sehr gefreut haben.

Stiemer hatte zu Beginn des Abends unter anderem einen Blick zurück auf das Jahr 2017 geworfen. Viel Lob zollte er dabei dem Schermbecker Bürgermeister. Rexforth sei ein Mann, "der auch über den Tellerrand blickt und jetzt schon die Gemeinde für die Zukunft aufstellt". Diese Aussage belegte Stiemer mit Betrachtungen zur lokalen Tourismusförderung, mit der Schaffung von Wohnraum für junge Familien, mit dem Ausbau der Glasfaser und mit der Umsetzung des Spiel- und Bewegungsraumkonzeptes.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort