Niederrhein Jungpfadfinder trotzen dem tropischen Regen

Niederrhein · 230 Wölflinge und Jungpfadfinder aus der ganzen Region begaben sich in Sonsbeck auf eine "Wönderful Jurney". "Rote Delfine" und "Blaue Elefanten" besiegten den bösen afrikanischen Herrscher Dinuzulu.

 Vom Abenteuerspielplatz in Sonsbeck zogen die bunt zusammengesetzten Gruppen los, um Abenteuer auf der "Wönderful Jurney" zu bestehen.

Vom Abenteuerspielplatz in Sonsbeck zogen die bunt zusammengesetzten Gruppen los, um Abenteuer auf der "Wönderful Jurney" zu bestehen.

Foto: A. Fischer

Der Wetterbericht hat keinen Dauerregen gemeldet, nur einen kurzen Schauer. "Harry", wie Verena de Best bei den Pfadfindern mit Spitznamen heißt, wünscht sich am Samstagvormittag nichts sehnlicher als das Wetter aus der Vorhersage. Denn die Aktion "Wönderful Jurney", die von ihr federführend für die jungen Pfadfinder des Bezirks Niederrhein geplant worden war, soll auf dem Sonsbecker Abenteuerspielplatz im Trockenen beginnen, nachdem es eine lange, dreijährige Pause gegeben hatte.

Doch daraus wird nichts, weil der "kurze" Schauer eineinhalb Stunden dauert. So startet die Aktion bedauerlicherweise im Regen. Die verdankt ihre "falschen" Vokale im englischen Namen "Wönderful Jurney" den Wölflingen, die bis zu zehn Jahre alt sind, und den "Juffis", wie die Jungpfadfinder zwischen 11 und 13 Jahren genannt werden.

Aber die Wassertropfen vom niederrheinischen Himmel schrecken die jungen Pfadfinder nicht, da sie sich mit Regenjacken darauf eingestellt haben, die Gruppenleiter mit Schirmen. Es waren 230 Pfadis, die aus dem Gebiet zwischen Alpen und Kleve, Geldern und Schermbeck angereist waren. Zu zweit - mit einer anderen Pfadfinderin oder einem anderen Pfadfinder aus ihrem Stamm - fanden sie sich mit fremden Pfadfindern jeweils in einer Zehnergruppe zusammen. Diese haben Namen wie "Blauer Elefant" oder "Roter Delfin" und werden meistens von zwei älteren Pfadfindern geleitet.

Nachdem die Pfadfinder auf dem Spielplatz erfahren haben, dass sie einen bösen Herrscher namens Dinuzulu in Afrika besiegen sollen, decken sie sich bei tropischem Regenwetter mit Proviant ein - zum Beispiel mit Bananen. Dann beginnt die weite Reise.

Die Scouts suchten auf einer Karte ihren Startpunkt in Sonsbeck, der als einziger Punkt von zwölfen verzeichnet ist. Dort müssen sie Aufgaben lösen, auch wenn manche bei dem regnerischen Wetter fast unlösbar sind. Zum Beispiel konnten am Kastell zunächst keine Wegzeichen mit Kreide markiert werden. Oder ein Spinnennetz nahe der Friedhofskapelle konnte erst mit Verspätung aufgespannt werden, als am Mittag die Sonne die Regenwolken endgültig vertrieben hatte. Das Netz sollten die Wölflinge und "Juffis" ohne Berührung passieren. Das konnte nur gelingen, wenn sie von Freunden aus der Gruppe angehoben, durchgeschoben und aufgefangen wurden.

Es gab mehrfach Aufgaben, die die "Reisenden" nur gemeinsam im Team lösen konnten. Eine andere war eine "Flussüberquerung" am Hammerbruch. Eine Zehnergruppe hatte elf Platten, wobei auf jeder Platte nur eine Person stehen durfte. Die Platte, die übrig war, reichten die Pfadfinder nach vorne, um hintereinander alle eine Platte aufzurücken.

Oder auf dem Lidl-Parkplatz mussten sie zusammen einen Kugelschreiber in einem Glas versenken, den alle gemeinsam über jeweils ein Meter lange Schnüre an ihrem Rücken hielten. "Ihr müsst den Kugelschreiber vor Dinuzulu verstecken", motivierte Pfadfinder Benedikt Gesing aus Schermbeck die Akteure. Wie bei einer Schnitzeljagd erhielten die jungen Pfadfinder von ihm den Hinweis, welchen Punkt sie als Nächstes aufsuchen mussten.

Rund drei spannende Stunden lang "reisten" die Pfadfinder durch Sonsbeck. "Alle, die dabei waren und die Aufgabe gelöst haben, sind Sieger", sagte "Harry" am Ende.

(RP)
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