Niederrhein Kampf gegen Bundesteilhabegesetz

Niederrhein · 300 Menschen besuchten in Wesel die erste Infoveranstaltung der Lebenshilfen Dinslaken, Gelderland, Kleve und Unterer Niederrhein zum Bundesteilhabegesetz. Es zeigte sich, dass viele Menschen mit Handicap und deren Familien besorgt über die geplanten Reformen sind. Die Veränderungen drohen, die Lebenssituation von Menschen mit geistigem Handicap massiv zu verschlechtern. Dagegen stemmen sich die vier Lebenshilfen, damit Betroffene mit kognitiver Beeinträchtigung nicht die Reform-Verlierer sind.

Aus verschiedenen Blickwinkeln stellten Experten die geplanten Reformen, Folgen und Forderungen an den Gesetzgeber vor. Die Lebenshilfen setzen sich dafür ein, dass Menschen mit Handicap weiterhin Leistungen aus der Eingliederungshilfe zustehen. Laut neuem Gesetz müsste ein Mensch in mindestens fünf von neun Lebensbereichen wie Arbeit, Selbstversorgung oder Gemeinschaftsleben Unterstützungsbedarf nachweisen, um Leistungen in Anspruch zu nehmen. Die Folge wäre, dass Menschen, die die Kriterien nicht erfüllen, ihren Alltag kaum oder gar nicht mehr bewältigen könnten.

Im Bereich der Arbeit fordern die Lebenshilfen, dass alle Menschen auch mit hohem Unterstützungsbedarf in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten können. Im Wettbewerb mit alternativen Anbietern kämpfen die Lebenshilfen dafür, dass für deren Werkstätten dieselben Standards bei Personalschlüssel, Raumgrößen oder individueller Förderung gelten. Dies sei erforderlich, damit Betroffenen gerechte Arbeitsverhältnisse angeboten werden können.

(RP)
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