Hamminkeln. Katholiken bieten erstmals Briefwahl an

Hamminkeln. · Neue Wege bei den Wahlen zum Pfarreirat und zu den Gemeindeausschüssen im November: 9000 Berechtigte bekommen ab sofort Post, die über die Neuerungen informiert und das Wählen in der Kirchengemeinde einfacher macht..

 Ralf Lamers ist Pfarrer in Maria Frieden. Er wirbt per Brief für die Teilnahme an der neuen Wahl.

Ralf Lamers ist Pfarrer in Maria Frieden. Er wirbt per Brief für die Teilnahme an der neuen Wahl.

Foto: ekkehart Malz

Auf neuen Wegen bewegt sich die katholische Pfarrei Hamminkelns bei der Mitbestimmung der Gläubigen. Denn ab sofort erhalten alle katholischen Haushalte in der Stadt Post von der Pfarrei Maria Frieden. Es geht um die Pfarreiratswahlen im November. In den von Pfarrer Ralf Lamers und Nicole Brinks, der Vorsitzenden des Pfarreirates, unterschriebenen Briefen wird ausführlich über die Wahlmöglichkeiten, die Struktur der Gemeinde und die Institutionen wie Pfarreirat und Gemeindeausschüsse ebenso wie über den Ablauf der Wahl informiert. "Erstmals findet sie bei uns als allgemeine Briefwahl statt. So wie in einigen wenigen Pfarreien im Bistum Münster, die sich für diese neu angebotene Option entschieden haben", heißt es bei den Organisatoren.

Allgemeine Briefwahl bedeutet praktisch: Alle Katholiken erhalten die Wahlunterlagen nach Hause und brauchen nicht erst am Wahltag ins "Wahllokal" Pfarrheim zu gehen, um ihre Stimme abzugeben. Für den Pfarreirat gibt es 13 Bewerber.

Wahltage sind 11./12. November. Dann werden der Pfarreirat von Maria Frieden sowie die Ausschüsse in den fünf Gemeinden der einzelnen Kirchorte für die nächsten vier Jahre per Wahl demokratisch neu bestimmt. Alle katholischen Gemeindemitglieder ab 14 Jahren sind zur Wahl Stimmabgabe aufgerufen, insgesamt mehr als 9000 Berechtigte. Die Wahlunterlagen kommen auf dem Postweg nach Hause. Damit sollen auch die meist recht schwache Beteiligung erhöht und eine breitere Stimmenbasis erreicht werden. So gesehen setzt die erstmalige Briefwahl auch ein demokratisches Zeichen für mehr Mitbeteiligung. Versandt werden jeweils zwei Wahlzettel. Sie gelten für Pfarreirat und Gemeindeausschüsse, die alle vier Jahre gewählt werden. Daneben besteht als drittes Gremium der Kirchenvorstand. Er wird im Drei-Jahre-Rhythmus gewählt - die Hälfte der Mitglieder scheidet aus. In der Gesamtpfarrei sind 16 Mitglieder in diesem Gremium tätig. Der Kirchenvorstand entscheidet - auch aufgrund staatlicher Vorgaben - über die finanziellen Angelegenheiten der Pfarrei. Hier werden die Personalfragen etwa in den katholischen Kindergärten ebenso beraten wie alle Fragen rund um die kirchlichen Liegenschaften.

Der Pfarreirat - zehn Mitglieder insgesamt und jeweils zwei aus den fünf Gemeinden - berät Gemeinschaftsprojekte und die pastoralen Notwendigkeiten. Wie berichtet, ist der Pastoralplan nächstes konkretes Ziel. Das Projekt soll die Aufgaben und das Selbstverständnis von kirchlichem Wirken in der Stadt beschreiben.

Das zweite Standbein sind die Gemeindeausschüsse in Dingden, Hamminkeln, Loikum, Mehrhoog und Ringenberg. Darin vertreten sind auch die vielen Ehrenamtlichen. Sie sind für Aktivitäten um den dörflichen Kirchturm herum verantwortlich. Das reicht von der Vorbereitung von Gottesdiensten oder geselligen Veranstaltungen über die Caritas- bis zur Öffentlichkeitsarbeit. Zudem geht es um Wallfahrten, Prozessionen, Andachten, das Pfarrfest oder die Vielfältigkeit der Verbände.

(RP)
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