KDG-Lehrerin erkundet Südpol

Wesel · Der Spezialchemie-Konzern Altana entsendet Nachhaltigkeits-Botschafter-Duo in die Antarktis.

 Mathe- und Physiklehrerin Sarah Böhme fliegt nach Feuerland. Von dort geht es mit einem Forschungsschiff zu einer Antarktis-Expedition. Die internationale Teilnehmerschar wird erfahren, wie sich das fragile Ökosystem des Kontinents verändert und die letzte große Wildnis zu schützen ist.

Mathe- und Physiklehrerin Sarah Böhme fliegt nach Feuerland. Von dort geht es mit einem Forschungsschiff zu einer Antarktis-Expedition. Die internationale Teilnehmerschar wird erfahren, wie sich das fragile Ökosystem des Kontinents verändert und die letzte große Wildnis zu schützen ist.

Foto: picasa

Innerhalb von zwölf Monaten entsendet das Weseler Vorzeigeunternehmen Altana, der weltweit agierende Spezialchemie-Konzern mit Sitz an der Abelstraße, zum zweiten Mal zwei "Nachhaltigkeits-Botschafter" an den Südpol. Das Altana-Duo besteht aus der Chinesin Hai Juan (Cathy) Hao, die bei der Altana-Tochter Eckhart beschäftigt ist, und aus Deutschland Sarah Böhme. Die 30-Jährige arbeitet übrigens nicht bei Altana, sondern als Physik- und Mathematiklehrerin am Weseler Konrad-Duden-Gymnasium.

Die junge Frau aus Voerde-Spellen kam bei einem internen Auswahlprozess unter die letzten Drei und siegte im Finale per Losentscheid. Am Donnerstag um 19 Uhr beginnt am Düsseldorfer Flughafen das wohl größte Abenteuer ihres Lebens. Zwei Wochen lang wird sie an der internationalen Antarktis-Expedition "2041" des britischen Polarforschers und Umweltschützers Robert Swan teilnehmen (siehe Infobox). Swan, der als erster Mensch sowohl den Nord- als auch den Südpol zu Fuß erreicht hat, hatte im Herbst 2013 vor Führungskräften bei Altana über Klimawandel und Nachhaltigkeit gesprochen. Beides Themen, die für Altana sehr wichtig sind.

Nicht nur Sarah Böhme ist gespannt auf die zwei Wochen auf der antarktischen Halbinsel - 24 Flugstunden entfernt vom Niederrhein. "Die Begeisterung bei uns in der Schule ist schon jetzt riesig", sagt die Lehrerin. Nicht nur bei den Fünftklässlern ("Frau Böhme, bringen Sie uns einen Pinguin mit"), sondern auch bei den Oberstufenschülern und den Kollegen. "Ich möchte nach meiner Rückkehr innerhalb der Schule junge Leute für das Thema Klimaschutz begeistern und durch meine Erfahrungen als Vorbild und Botschafterin in Sachen Klimawandel agieren." Dazu wird sie im nächsten Schuljahr in der Jahrgangsstufe fünf die KDG-Arbeitsgemeinschaft "Klimadetektive" gründen.

Zur Vorbereitung auf die Reise hat sich Sarah Böhme mehrfach mit Dr. Michael Besser unterhalten. Der promovierte Chemiker (32) ist bei der Altana-Tochter Byk als Laborleiter tätig. Vor genau einem Jahr gehörten er und seine italienische Kollegin Michaela Michelotti, Mitarbeiterin der Altana-Tochter Elantas, zum 70-köpfigen Expeditionsteam von Robert Swan. "Natürlich haben wir bei Temperaturen zwischen minus fünf und plus zehn Grad auch Wanderungen und Touren mit Schlauchbooten unternommen, um die Antarktis als Lebensraum kennenzulernen", sagt Dr. Bessel. "Doch vor allem ging es darum, sich mit internationalen Forschern und jungen Führungskräften auszutauschen und im Rahmen von Seminaren und Workshops zu erlernen, wie man das wichtige Thema Nachhaltigkeit bei Vorträgen so darstellt, dass es Zuhörer beeindruckt und begeistert."

Dass ihm das im Rahmen von zahlreichen Veranstaltungen bestens gelungen ist, kann Andrea Neumann, Leiterin der Altana-Unternehmenskommunikation, bestätigen. "Ich weiß aus vielen Gesprächen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen beeindruckt waren von der Art, wie Dr. Bessel das Thema auch mit Bildern und Filmbeiträgen rübergebracht hat."

Bessel hat sich viele Gedanken gemacht, was man bei Altana im Bereich Nachhaltigkeit noch verbessern könnte. "Denn eigentlich ist der Konzern schon lange auf einem sehr guten Weg", sagt er. Für ihn ist es jetzt wichtig, jedem einzelnen Mitarbeiter deutlich zu machen, wie er durch sein persönliches Verhalten einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Beispielsweise, in dem man Papier spart, das Licht ausmacht oder möglichst kurze Strecken mit dem Rad und nicht mit dem Auto zurücklegt. Auf seine Initiative hin wurde bei der Byk-Chemie im Rahmen eines Pilotprojektes eine Umfrage gestartet, bei der auch Verbesserungsvorschläge gesammelt wurden. Die eingereichten Ideen sollen nun kurzfristig ausgewertet werden und in konkreten Projekten münden. KLAUS NIKOLEI

(RP)
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