Schermbeck Keine Angst vor der Stabheuschrecke

Schermbeck · Gesamtschule und beide Grundschulen in Schermbeck fördern die naturwissenschaftliche Ausbildung ihrer Schüler.

 Noelia Fries und Michelle Eifert (v.l.) ermittelten sogar aus der Nähe die Anzahl der Beine der Stabheuschrecke.

Noelia Fries und Michelle Eifert (v.l.) ermittelten sogar aus der Nähe die Anzahl der Beine der Stabheuschrecke.

Foto: hs

Wenn die Jungen und Mädchen der Maximilian-Kolbe-Schule (MKS) mit ihren Freunden künftig im Zoo die Eisbären beobachten, dann können sie ihnen erklären, dass der Eisbär unter seinem weißen Fell, das zur Tarnung auf dem Eis dient, eine schwarze Haut hat, damit er nicht friert. Und als Grund dafür können sie gleich hinzufügen, dass schwarze Dinge sich durch Sonnenstrahlen schneller erwärmen.

Das war nicht die einzige Entdeckung, die die Kinder aus den Klassen 3a bis 3c gestern machten, als in den naturwissenschaftlichen Fachräumen der Schermbecker Gesamtschule experimentieren durften. Die Idee zur Zusammenarbeit in den naturwissenschaftlichen Fächern entstand im Anschluss an eine Sitzung des gemeindlichen Schulausschusses im Gespräch zwischen dem Gesamtschulleiter Norbert Hohmann und den beiden Grundschulleiterinnen Jessica Steigerwald (Gemeinschaftsgrundschule, GGS) und Judith Nikolei (MKS).

Gestern durften die Kinder der MKS als erste Grundschule an den Experimenten teilnehmen, die unter Leitung der Gesamtschullehrerinnen Stephanie Herbstritt, Bianca Sadowski und Claudia Jansen mit jenen Neunt- und Zehnklässlern vorbereitet wurden, die in diesem Jahr am Regionalwettbewerb "Jugend forscht" teilnahmen und dadurch zu Aushängeschildern der Schule im naturwissenschaftlichen Bereich wurden. Demnächst werden die zehn Experimente mit den Jungen und Mädchen des dritten Jahrgangs der GGS wiederholt.

Für jede der zehn Stationen, die sich in zwei benachbarten Klassenräumen befanden, gab es in einem umfangreichen Experimentierheft Beschreibungen und Anweisungen. In diesem Heft mussten auch die Beobachtungsergebnisse notiert werden. Kann Papier Wasser stoppen? Was auf den ersten Blick als unwahrscheinlich galt, wurde experimentell bewiesen, wobei die Kinder feststellten, dass der Luftdruck von unten so stark gegen einen Pappstreifen drückte, dass das in einem auf dem Kopf stehenden Glas befindliche Wasser nicht nach unten austreten konnte. Dass sich Zucker aus der Cola beim Verbrennen schwarz färbt, während der Süßstoff in der Cola Light eine bräunliche Verfärbung zeigt, entdeckten die jungen Forscher ebenso wie die unterschiedliche Farbe von Rotkohlsaft, wenn man Säuren oder Laugen hinzufügt. Nebenan entdeckten Bjarne Schröer und Luis Underberg, dass sich die Flamme eines Bunsenbrenners unterschiedlich färbt, wenn man verschiedene Metallsalze verbrennt. Deshalb werden solche Metallsalze auch beim Feuerwerk verwendet.

Mit den lebenden Stabheuschrecken mussten die Kinder besonders vorsichtig umgehen. Noelia Fries und Michelle Eifert konnten beim genauen Hinsehen und Abzählen feststellen, dass diese Insekten sechs Beine haben. Oskar Schatz und Jannes Fasselt staunten mächtig, als sie mit Hilfe eines Mikroskops entdeckten, wie viele Kleinstlebewesen in einem einzigen Tropfen eines Heuaufgusses herumschwimmen.

Die Kinder lernten, wie man seinen eigenen Fingerabdruck sichtbar machen kann, wie die Chromatographie funktioniert und wie man sich mit Hilfe eines Nagels, eines Magneten und eines Korkens einen Kompass bauen kann, der die Himmelsrichtungen genau angibt.

Zur Erinnerung an den spannenden Experimentier-Vormittag in der Gesamtschule gab es für jedes Kind ein "Forscherdiplom".

(RP)
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