Schermbeck Kinder lernen heimische Tierwelt kennen

Schermbeck · Die Schermbecker Landwirte haben rund 100 Grundschulkinder aus der Gemeinde zu ihren Feldspielen eingeladen.

 Die Schermbecker Jägerschaft stellte ihre rollende Waldschule zur Verfügung. So stand dem Förster Ulrich Körschgen (r.) Anschauungsmaterial zur Verfügung, um den Mädchen und Jungen die heimischen Tierarten vorzustellen.

Die Schermbecker Jägerschaft stellte ihre rollende Waldschule zur Verfügung. So stand dem Förster Ulrich Körschgen (r.) Anschauungsmaterial zur Verfügung, um den Mädchen und Jungen die heimischen Tierarten vorzustellen.

Foto: Scheffler

Für Franca Wolter (9) aus der Klasse 3 b der Maximilian-Kolbe-Schule war es gestern ein ganz besonderer Tag. Die Drittklässlerin lebt zwar im ländlichen Schermbeck, hat aber bislang noch nie einen Bauernhof besichtigt.

Die Feldspiele, welche die Interessengemeinschaft Schermbecker Landwirte (ISL) seit 1991 mit den beiden Schermbecker Grundschulen veranstaltet, fanden gestern im Ortsteil Damm statt, wo die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) und der Maximilian-Kolbe-Schule (MKS) von Rainer Kremer, dem Sprecher der Schermbecker Landwirte, auf dem landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb der Familie Neuenhoff begrüßt wurden.

Etwa 100 Mädchen und Jungen erlebten eine Fülle von Eindrücken, die das Leben im Umfeld eines Bauernhofes betreffen. Sechs Stationen wurden angeboten, an denen jeweils zwei bis vier Landwirte aus verschiedenen Ortsteilen Erläuterungen zu landwirtschaftlichen Themen erteilten und anschließend spielerisch den Lernerfolg testeten.

An der ersten Station erfuhren die fünf Klassen von Bernd Hülsmann, Patrick Bohmkamp, Eduard Kolkmann-Bohms und Sebastian Gernemann viel über den Mais, der bis zu 2,50 Meter hoch wird und in dessen Kolben die meiste Energie sitzt. Mais wird im Herbst siliert und vom Beginn des Winters an verfüttert. Die Fülle der Detailinformationen wurde zum Schluss bei einem Entscheidungsquiz überprüft, bei dem die Kinder aus drei vorgegebenen Antworten die richtige finden und sich hinter einem entsprechendem Nummernschild postieren mussten.

Ähnlich sahen auch die Prüfungen an den übrigen Stationen aus. An der Wildkräuterstation machten Bernd Klevermann, Martin Dickmann und Melanie Paus den Unterschied zwischen gewünschten und unerwünschten Kräutern klar. Rainer Kremer, Hendrik Kamps und Helmut Majert erzählten den Kindern, dass die Kartoffel aus dem lateinamerikanischen Raum stammt und im 16. Jahrhundert nach Europa gekommen sein soll. Am Getreidestand erklärten Heinz-Gerd Fengels und Jan-Lucas Schult die Unterschiede zwischen Gerste, Hafer, Roggen und Weizen.

Rund um die Kuh ging es an der von Rainer Haddick und Sarah Schulte-Bocholt betreuten Station. Dort erfuhren die Kinder, dass eine Kuh durchschnittlich 26 Liter Milch pro Tag liefert, etwa 100 Liter Wasser pro Tag säuft und 60 Kilogramm Futter benötigt. Ein Stückchen weiter wartete Ulrich Körschgen mit der Waldschule des Hegerings Schermbeck, um die heimischen Tierarten vorzustellen. Die 20 Minuten an dieser Station waren viel zu kurz, um alle Fragen der Kinder zu beantworten.

Sieger des Wettbewerbs wurde die Klasse 3 b der GGS mit ihrer Klassenlehrerin Anika Grotelaer. Die Kinder erhielten ein Malbuch mit Informationen zur Landwirtschaft.

"Wir wollen den Kindern zeigen, was auf den Höfen und Feldern geschieht", erklärte Rainer Kremer. Bei der abnehmenden Zahl von Höfen werde die Chance, in einen Betrieb zu kommen, immer geringer.

(hes)
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