Hamminkeln Klausenhof: Abriss und Bau im Eiltempo

Hamminkeln · Dingdener Akademie steckt drei Millionen Euro in 62 neue Zimmer und schafft Durchblicke zur nahen Natur.

 Erste Vorbereitungen sind gelaufen: Die Häuser Saarland, Niedersachsen, Schwarzwald und Bayern (v.l.) von 1959 stehen zum Abriss bereit und werden durch moderne Unterkünfte für Klausenhof-Kursteilnehmer ersetzt.

Erste Vorbereitungen sind gelaufen: Die Häuser Saarland, Niedersachsen, Schwarzwald und Bayern (v.l.) von 1959 stehen zum Abriss bereit und werden durch moderne Unterkünfte für Klausenhof-Kursteilnehmer ersetzt.

Foto: Ekkehart Malz

Wer als Bildungseinrichtung auf dem Markt bestehen will, der muss Entwicklungen früh erspüren und auch Kundenwünschen Rechnung tragen. Das hat die Akademie Klausenhof in Dingden seit 1959 immer wieder erfolgreich geschafft. Selten aber dürfte ein Projekt mit einem solchen Tempo angepackt worden sein, wie der Abriss von vier Wohngebäuden aus den ersten Tagen und der Neubau von modernem Ersatz. Mitte August erst fiel der Beschluss in der Stiftung. Gestern konnte die Abrissgenehmigung abgeholt werden. Heute rückt der Bagger an und noch in den Herbstferien soll der Neubau beginnen. Drei Millionen Euro (plus Einrichtung) investiert der Klausenhof in das Vorhaben, das bereits im August kommenden Jahres bezugsfertig dastehen soll.

Wie Direktor Dr. Hans Amendt gestern erläuterte, gibt es zwar einen Acht-Jahres-Plan für anstehende Renovierungen und Neubauten. Aber es musste jetzt deshalb recht schnell eine Entscheidung für die Häuser Bayern, Schwarzwald, Niedersachsen und Saarland fallen, weil ab Herbst 2015 eine gute Belegung in Aussicht steht. Die Rede ist von 80 bis 100 Einzelzimmern. Also entschloss sich der Klausenhof, den Neubau vorzuziehen. Die Altsubstanz mit 35 Einheiten, einst als Doppelzimmer genutzt und schon länger fast nur noch als Einzelzimmer vergebbar, muss weichen. Geschaffen werden sollen 62 neue Zimmer mit jeweils eigenen Sanitärbereichen. Vorgesehen hat der Dingdener Architekt Johannes Bielefeld zwei jeweils zweiflügelige Komplexe, die keinen Riegel mehr wie das bisherige Ensemble bilden. Die Zimmer sollen vom Hauptweg auf dem Akademie-Gelände abgewandt liegen und damit ruhiger werden. Zudem sollen von hier ebenso wie von der Mensa, der Cafeteria und vom Foyer aus Sichtachsen zur nahen Natur möglich werden. Sozusagen mit Seeblick. Der lang gewünschte Hochseilgarten im rückwärtigen Park steht übrigens kurz vor der Abnahme.

Die Raumaufteilung ermöglicht es, auch bei Bedarf Doppelzimmer anbieten zu können. Behindertengerechte Räume können in den Erdgeschossen eingerichtet werden.

Die Häuser Europa von 1990/91 und Niederrhein (1996) entsprechen modernen Standards. Doch es gibt noch weitere Komplexe, die zu überarbeiten oder zu ersetzen wären. Zum Beispiel Münsterland und Rheinland in Dingden sowie Akademie-Gebäude in Rhede. Laut Dr. Hans Amendt geht es künftig um die Frage, was langfristig gebraucht wird. Zurzeit bietet der Klausenhof 380 Plätze für Kursteilnehmer, die teils monatelang in Dingden untergebracht sind.

Parallel zu Lehrgängen laufen Tagungen, Seminare oder Wochenendveranstaltungen. Hier zeigt sich hoher Bedarf von Chören. "Ehrenamtliche können halt nur am Wochenende", sagt Amendt, der die unterschiedlichsten Gäste zur Kunden der katholischen Einrichtung zählt. Allein in diesem Jahr waren 700 mit evangelischen Gruppen da, darunter erstmals die Kreissynode.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort