Wesel Knister schickt Hexe Lilli zum Nordpol

Wesel · Der Weseler Autor Knister ist mit seinen Kinderbüchern über die kleine Hexe berühmt geworden. Zwei seiner Werke wurden bereits verfilmt. Bei ihrem dritten Filmauftritt muss die junge Heldin das Weihnachtsfest retten.

Sie verzauberte Hausaufgaben, besiegte den bösen Zauberer Hieronymus und reiste nach Mandolan - mit Hexe Lilli wird es nie langweilig. Bald wird ein drittes Abenteuer der kleinen Hexe verfilmt, die aus der Feder des Weseler Autors Knister stammt. Darin geht Hexe Lilli dem Weihnachtswunder auf die Spur. Und wie es sich für eine Hexe gehört, sammelt sie ihre Informationen nicht im Internet, sondern zaubert sich kurzerhand einfach einen Zeitgenossen herbei, um mehr über die Bräuche rund um das Weihnachtsfest zu erfahren, und plötzlich steht Knecht Ruprecht im Zimmer. Doch dieser hat ganz andere Pläne als Hexe Lilly und so muss sie zusammen mit ihrem kleinen Drachen Hector Weihnachten retten.

"Ich freue mich riesig auf das Projekt. Den Stoff schreibe ich immer extra für den Film und daraus entsteht dann erst ein Buch. Das erscheint allerdings meist früher als der Film auf dem Markt, sodass es scheint, dass das Buch verfilmt wird. Auf diese Weise gehe ich sicher, dass ich nicht von der Verfilmung enttäuscht werde, weil es immer sehr nah an meinen Ideen bleibt", erklärt der Autor.

Der Film wird von Wolfgang Groos inszeniert und kann wieder mit Besetzungen durch Stars wie Anja Kling, Jürgen Vogel und Michael Mittermeier (als Synchronsprecher für den Drachen Hector) glänzen. Groos führte unter anderem bei "Vorstadtkrokodile 3", bei den "Vampirschwestern" und bei "Rico, Oskar und das Herzgebreche" Regie und lockte damit schon viele Besucher ins Kino.

"Besonders gefreut habe ich mich darüber, dass der WDR als Co-Produzent mit dabei ist. Bei den letzten Filmen war das immer Disney+. Da meine Zeichentrickserien alle beim WDR zu sehen sind, mussten wir die Rechte für die Filme bis jetzt immer kaufen", erzählt Knister. "Besonders froh bin ich auch über die Förderung durch die Film- und Medienstiftung NRW. Sicherlich werden große Teile des Fördergeldes auch in NRW ausgegeben, das ist Bedingung für den Preis."

Die Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen fördert dieses Projekt mit 490.000 Euro. Am 22. November startet der Dreh und im Winter 2017 dürfen sich die Zuschauer auf der Leinwand von dem Ergebnis überzeugen lassen.

Knister, der mit bürgerlichem Namen Ludger Jochmann heißt, ist seinen Lesern gerne ganz nah und gibt viele Lesungen, bei denen er seine Figuren auch pantomimisch zum Leben erweckt. Viele Kinder sind bereits stolz auf ihr ganz persönliches Tierbild von Knister, das er in die Bücher der Kinder zeichnet. Hexe Lilli ist nicht der einzige Erfolg des Autors, dessen Bücher weltweit gelesen werden. Auch "Yoko", ein kleiner Yeti aus den Gipfeln des Himalaya, war bereits auf der Kinoleinwand zu sehen.

Eigentlich wollte der Weselaner Rockstar werden und so verbrachte er seine Kindheit mit seiner Gitarre. Seine Eltern konnten ihn aber davon überzeugen, Lehramt zu studieren. Dass er ein Künstler wird, konnten sie dadurch aber auch nicht verhindern: Als Lehrer fing Jochmann an, seine eigenen Lieder zu schreiben, mit denen er bald bekannt wurde und auf Konzerten spielte. "Wenn ich mit den Kindern abrockte, ging es echt laut zu, aber auch ganz leise, dass es vor Spannung knisterte. Das fand ich toll und nannte mich von da an Knister", schreibt Jochmann auf seiner Homepage. Als ein Lied dann 184 Strophen lang wurde, entschied er sich, lieber ein Buch daraus zu machen, da geht einem nicht so schnell die Puste aus. Der Autor schreibt täglich acht bis zehn Stunden und die Ideen für neue Abenteuer scheinen ihm nie auszugehen. Am liebsten bringt er seine Gedanken auf seinem Boot aufs Papier. Für einen Hexe-Lilli-Teil braucht Knister drei bis vier Monate.

Bis auch der dritte Film von Hexe Lilli in den Kinos erscheint, dauert es leider noch etwas länger. Aber Knister kann die Leser und Zuschauer beruhigen: "Bei diesem Mal soll die Produktion nicht mehr so lange dauern. Am längsten braucht es immer, den animierten Drachen einzufügen. Das wurde bei diesem Film an eine belgische Firma ausgelagert."

(julat)
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