Wesel Kombibad direkt am Rhein geplant

Wesel · Aus drei mach eins: Bäder-Aufsichtsrat befasst sich heute mit dem Vorschlag, Rheinbad, Heubergbad und Bislichbad zu schließen und ein ganzjährig geöffnetes Kombibad neu zu bauen. Mögliche Standorte: Freibad oder Auesee.

 Das Rheinbad

Das Rheinbad

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Drei Wasserbecken, Sprungturm, Kiosk und Liegewiese - fertig ist das Freibad. Aber reicht das heute noch? Das Glück im Rheinbad mit dem 50-Meter-Becken und der bewegenden Breitwellenrutsche wird ein von Jahr zu Jahr teurerer Spaß, wie sich am Defizit ablesen lässt. Das Heubergbad ist gar ein 5,1 Millionen Euro schwerer Sanierungsfall, das Bislichbad schön fürs Deichdorf, aber ein Anachronismus in Zeiten roter Kassen. Aus drei mach also eins?

Dies Thema beschäftigt heute den Bäder-Aufsichtsrat. Er soll über den Prüfauftrag entscheiden, aus den drei existierenden Einrichtungen ein ganzjährig geöffnetes Kombibad mit ständig nutzbarem Außen- und Innenbereich mit Schwimmer-, Nichtschwimmer-, Sprung-, Lehrschwimm- und Kinderbecken sowie Gastronomie, Sauna und Rutschanlage zu machen und Standorte zu analysieren.

Der von der Stadt favorisierte Platz ist das Rheinbad, die Bäder-Gesellschaft findet die Lage am Auesee besser. Bis das Kombibad Konturen gewinnt, wird das Heubergbad nicht saniert, aber gesichert. Mit einer Investition von rund 205.000 Euro will man fünf Jahre Ruhe erreichen.

Mit einer Großsanierung am Heuberg würde die Weseler Bäderlandschaft auf Dauer zementiert und damit das Defizit. Angesagt sind heute Kombibäder. Freibäder, die im Grunde nur aus Radabstellplätzen, Umkleiden, Liegewiese und Plansch-, Nichtschwimmer- und Sportbecken bestehen, werden kaum mehr gebaut. "Es gibt dafür, da sie viel wirtschaftlicher sind, Kombibäder. Unabhängig vom Wetter", sagt der international im Bäderbau tätige Architekt Rudolf Wienands, so etwas wie Deutschlands Bäder-Papst. Massagedüsen, Strömungskanal, Wellenmaschine, Nackendusche, Sauna und mehr sind beim Freizeitmenschen und von unterschiedlichen Nutzergruppen gefragt. Dafür wäre ein Neubau nötig. Aus Sicht der Bäder-Gesellschaft lässt sich so mehr Publikum anziehen. Außerdem könnte das Projekt für Fördermittel infrage kommen. Die gibt es für Städte, die den Eigenfinanzierungsanteil an den Investitionen leisten können. Wesel gehört dazu - noch. Erst aber muss die Standortfrage geprüft werden. Und dann geht es darum, die baurechtliche Genehmigungsfähigkeit zu klären. Das will die Stadt per Auftrag für eine Standortanalyse am Rhein tun.

Hinter der Debatte steckt auch die Frage, wie eine Sanierung des Heubergbades finanziert werden kann oder ob nicht gleich Geld in ein Neubauprojekt fließen sollte. Auch das Rheinbad wird in einigen Jahren zur Sanierung anstehen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort