Wesel Krebspatientin lobt Netz im Krankenhaus am Ort

Wesel · Cornelia Bunzel hat sich bewusst gegen eine ferne Klinik und eine zersplitterte Behandlung entschieden. Sie ist mit dem Zusammenspiel der Kräfte am Evangelischen Krankenhaus Wesel rundum zufrieden.

 Mehr als Teamwork: Dr. Susanne Findt, Dr. Wolfram Kalitschke und Dr. Olaf Hansen treiben die Entwicklung des onkologischen Zentrums voran.

Mehr als Teamwork: Dr. Susanne Findt, Dr. Wolfram Kalitschke und Dr. Olaf Hansen treiben die Entwicklung des onkologischen Zentrums voran.

Foto: Malz

Krebs. Diese Diagnose verändert schlagartig alles. Und sofort stellt sich die Frage: Wohin? Viele Betroffene - allein im Kreis Wesel erkranken jährlich rund 2500 Menschen neu an Krebs - denken, dass ihnen allein an großen Universitätskliniken in vergleichsweise weit entfernten Städten vernünftig geholfen werden kann. Cornelia Bunzel aus Wesel denkt da ganz anders. Regelmäßig war sie zur Vorsorge gegangen, hatte gesund gelebt, dann doch irgendwann einen Tumor entdeckt und ihre Befürchtungen sozusagen schriftlich bestätigt bekommen. Cornelia Bunzel hat sich bewusst für die Behandlung am Ort entschieden, weiß sich im onkologischen Netzwerk am Evangelischen Krankenhaus (EVK) bestens aufgehoben. Genauso bewusst teilt die 52-Jährige der Öffentlichkeit mit, warum ihre Erfahrungen so gut sind. Dabei ist sie alles Andere als ein leichter Fall.

Schon im Jahr 2009 wurde bei Cornelia Bunzel Brustkrebs festgestellt. Hinzu kamen später noch eine Darm- und eine Eierstockkrebserkrankung. Das machte sie zur sogenannten Dreifach-Karzinom-Patienten. Experten waren gefragt. "Was lag da näher, als ins Evangelische Krankenhaus Wesel zu gehen", sagt Bunzel. "Ich fühle mich rundum gut versorgt, Pflege und Medizin stimmen hier, ich kann meine Chemo- und Strahlentherapiesitzungen ambulant direkt vor Ort durchführen, man kennt mich."

Über das Lob aus dem Munde der Patientin freut sich die Mannschaft des EVK sehr. Geschäftsführer Rainer Rabsahl sieht sich in der Ausrichtung des Hauses bestätigt. Dabei spielt die Überschaubarkeit eine große Rolle. Gerade Krebs-Patienten wollen kein Untersuchungsobjekt für Wissenschaft und Forschung oder eine Nummer sein. Die schwer erkrankten Menschen bräuchten neben Diagnostik und Behandlung auf aktuell höchstem Niveau auch ein funktionierendes Netzwerk von erfahrenen Spezialisten. Genaus dies hat sich laut Rabsahl am EVK etabliert. Und die Weiterentwicklung des onkologischen Schwerpunkt-Krankenhauses schreitet voran. Kurze Wege sind das A und O.

Als einzige Klinik am rechten Niederrhein verfügt das EVK über eine unmittelbar angeschlossene Strahlentherapie sowie stationäre Palliativmedizin und ambulanten Palliativ-Pflegedienst. "Leider können nicht alle Erkrankten geheilt werden, entsprechend empfinden insbesondere Betroffene im finalen Stadium sowie deren Angehörige diese palliative Rundumversorgung oft geradezu als Segen", sagt Rabsahl. Jeder vierte Todesfall ist auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Aber erfreulicherweise kann mittlerweile mehr als die Hälfte der Betroffenen dauerhaft geheilt werden.

Zum Netzwerk am EVK gehört unverzichtbar die interdisziplinäre, ganzheitliche Behandlung. Dafür stehen im Fall Cornelia Bunzel die Mediziner Dr. Wolfram Kalitschke als Leiter des Tumorzentrums am EVK, Dr. Olaf Hansen als Chefarzt der Allgemeinmedizin und Dr. Susanne Findt, leitende Oberärztin der Gynäkologie und Senologie. Sie berichteten gestern, wie zum Beispiel mit Tumorkonferenzen jeder Fall beleuchtet wird. Das große Plus für die Patienten ist auch, dass unter einem Dach auf kurzen Wegen jede Abteilung zu erreichen ist. Bei Krebs sind das oft gut 20 Stationen.

(RP)
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