Hamminkeln. Kreis interessiert an Ringenberger Schule

Hamminkeln. · Nach neuen Verhandlungen prüft der Kreis Wesel nun den Raumbedarf unter Einbezug der bestehenden Förderschule Voerde. Noch im Herbst soll entschieden werden, ob die alte Grundschule Ringenberg neuer Standort werden kann.

Die politische Auseinandersetzung, ob aus Ringenbergs ehemaliger Grundschule eine Förderschule des Kreises Wesel oder Wohnbebauung werden soll, wird neuen Zündstoff bekommen. Nach aktuellen Verhandlungen zwischen Stadt und Kreis Wesel geht es jetzt um den Raumbedarf, der noch nicht ermittelt worden ist, obwohl schon länger in Hamminkeln debattiert worden ist und der Neukirchener Erziehungsverein als Träger bereitsteht. Grundsätzlich sehen die Beteiligten Bedarf für weitere Projektklassen wegen der wachsenden Anzahl zu betreuender Schüler - vor allem im rechtsrheinischen Raum. Dies gilt insbesondere durch den Kurswechsel der neuen Landesregierung, das Angebot von Förderschulen bereitzuhalten. Am bestehenden Standort Voerde wird nun die Machbarkeit geprüft. Die Botschaft: Wenn Voerde nicht den Raumbedarf decken kann, dann bietet sich Ringenberg an.

In der rechtsrheinischen Förderschule des Kreises, das ist die Janusz-Korczak-Schule für Lernbehinderte, soll geprüft werden, ob die räumlichen Möglichkeiten für eine Erweiterung vorhanden sind. Mit im Spiel ist die Bezirksregierung als obere Schulbehörde. Der Kreis muss dann die Standortentscheidung grundsätzlich treffen. Aus Hamminkelner Sicht muss dies zügig geschehen. Spätestens in der letzten Ratssitzung 2017 soll das Ergebnis des Kreises vorliegen, wie Bürgermeister Bernd Romanski plant. Er macht wie bei anderen Vorhaben in Hamminkeln erneut Tempo.

Allerdings war der Widerstand insbesondere aus der CDU groß, eine Förderschule zu installieren. Mit einem Investor aus dem Dorf wurde ein Wohnbauprojekt vorgeschlagen, das Vorhaben bekam viel öffentlichen Rückenwind, um in diesem Zusammenhang auch neuen Wohnraum für junge Familien anbieten zu können. Aber: Vor zwei Jahren war eine öffentliche Ausschreibung mit dem Ziel Wohnbau anstelle der Grundschule erfolglos verlaufen, was auch am Angebot lag, das Gelände zu verpachten. Die Stadt ist bisher auch aus finanziellen Gründen für eine Förderschule. Diese Variante bringt ihr bilanziell Vorteile.

Zuletzt war es in der Debatte mit dem Neukirchener Erziehungsverein vor allem ums Geld gegangen. Die Schule muss umgebaut und saniert werden, der Träger hat dafür kein Geld und will vom Kreis den laufenden Betrieb gesichert haben. Der Kreis hatte Investitionen abgelehnt. Mit dem Kommunalen Investitionspaket des Bundes sind die Karten aber anders gemischt. Der Kreis Wesel kann daraus 6,3 Millionen Euro in Schul- und Bildungsprojekte stecken. Ein Teil könnte also nach Ringenberg fließen. Wenn es die Politik vor Ort auch will.

(RP)
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