Wesel Kreiswehr-Ersatzamt: Abriss im September

Wesel · Bauverein, Wohnungsbaugenossenschaft und die Radiologie am Hospital investieren 18 Millionen Euro in Neubauprojekt.

 Weil in dem seit Jahren leerstehenden Ex-Kreiswehrersatzamt (Esplanade/Kreuzstraße) Fledermäuse vermutet werden, darf der Bau erst im Herbst abgerissen werden.

Weil in dem seit Jahren leerstehenden Ex-Kreiswehrersatzamt (Esplanade/Kreuzstraße) Fledermäuse vermutet werden, darf der Bau erst im Herbst abgerissen werden.

Foto: Nikolei

Jetzt kann wohl nicht mehr viel schiefgehen: Im Rathaus ist gestern mit der Beurkundung des Kaufvertrags für das Grundstück des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes der Grundstein für ein städtebaulich hochinteressantes Objekt gelegt worden. Für 18 Millionen Euro sollen ab Herbst auf dem Eckgrundstück Esplanade/Kreuzstraße (Zitadellenviertel) zwei Wohngebäude und unter anderem eine Praxis für Radiologie entstehen. Voraussichtlich nach 24 Monaten Bauzeit soll alles fertig sein.

Nach der mehrstündigen Beurkundungs-Prozedur stellten Vertreter des Investoren-Trios im Ratssaal das Projekt im Detail vor.

Den Anfang machte Anne Gerlach von der Wohnungsbaugenossenschaft Wesel. "Wir werden im Mittelteil an der Kreuzstraße 28 barrierefreie Mietwohnungen errichten, die zwischen 50 und 100 Quadratmeter groß sein werden." Das Objekt (2300 Quadratmeter) wird über Aufzüge, eine Tiefgarage und Kellerräume verfügen. Die Genossenschaft will rund sechs Millionen Euro investieren.

Ein paar Wohnungen mehr hat der Weseler Bauverein geplant, der den dreigeschossigen Komplex im Bereich Kreuzstraße Richtung Gerhart-Hauptmann-Straße errichten wird. "Alle 38 Wohnungen sind barrierefrei, einige sogar behindertengerecht, und werden entweder über eine Terrasse oder einen Balkon verfügen", erklärte Bauvereins-Vorstand Anett Leuchtmann. Die Investitionssumme liegt inklusive der Kosten für den Erwerb des Grundstücks (2185 Quadratmeter) bei rund sieben Millionen Euro.

Claus Kölzer (Radiologie am Marien-Hospital) präsentierte sich in einer Doppelrolle: Zum einen ist er einer der Investoren, die knapp fünf Millionen in den Radiologie-Neubau an der Ecke Esplanade/Kreuzstraße (1600 Quadratmeter) stecken werden. Zum anderen ist er der Hauptmieter. "Wir möchten nämlich den ambulanten vom stationären Sektor trennen", erklärte er. In die Praxisausstattung will er zwischen ein und zwei Millionen Euro investieren. Patientenparkplätze sollen auf dem Grundstück (Einfahrt Esplanade) entstehen.

Bürgermeisterin Ulrike Westkamp betonte mehrfach, wie froh sie sei, "dass hier in exponierter Lage etwas so Hochwertiges entsteht." Die Radiologie werde zweifelsohne für reichlich Publikumsverkehr sorgen. "Und davon werden auch die Geschäfte in der Innenstadt profitieren", ist sie überzeugt.

Eigentlich hätte der Bau aus den 60er Jahren schon vor Monaten abgerissen werden sollen. Weil aber in dem Gebäude, das 2013 vorübergehend als Bundeswehr-Karrierecenter gedient hat, Fledermäuse vermutet werden, können die Abrissbagger erst im September anrücken.

(RP)
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