Schermbeck Kultige Dreiräder mit eigener Geschichte

Schermbeck · Wegen der hohen Temperaturen kamen diesmal lediglich zehn Ape-Fans zum bundesweiten Treffen nach Schermbeck zur Kolpingbegegnungsstätte in der Widau. An beiden Tagen standen Ausflugsfahrten auf dem Programm.

 Eins haben die Ape-Fans auf jeden Fall gemeinsam: Die Liebe zu ihren Dreirädern, die in Italien zum Straßenbild gehören. Beim Treffen in Schermbeck, das von Stefan Heier organisiert wurde, standen "Benzin-Gespräche" unter Gleichgesinnten im Mittelpunkt.

Eins haben die Ape-Fans auf jeden Fall gemeinsam: Die Liebe zu ihren Dreirädern, die in Italien zum Straßenbild gehören. Beim Treffen in Schermbeck, das von Stefan Heier organisiert wurde, standen "Benzin-Gespräche" unter Gleichgesinnten im Mittelpunkt.

Foto: Peggy Mendel

Samstag waren überall in der Region Motorradfahrer unterwegs. Kein Wunder, bei dem tollen Sommerwetter. In Schermbeck gesellten sich zu den Zweirad- auch Dreiradfahrer. Denn zehn Apen rollten in Pulk durch die Straßen von Uefte. Ein Bild wie in Italien, wo die dreirädrigen Kastenwagen ihren Ursprung haben und seit Jahrzehnten zum Alltag gehören.

Zu essen gab's beim bundesweiten Ape-Treffen, das zum 6. Mal in Schermbeck stattfand, aber weder Pizza oder Bruschetta. Einige der Hobbyfahrer machten nach einer 25 Kilometer langen Ausfahrt noch einen Abstecher zum Schermbecker Grillfleisch-Automaten. Die meisten Fahrzeuge waren allerdings schon am Zielort, der Wiese der Kolpingbegegnungsstätte in der Widau, angekommen.

Jedes Fahrzeug hat natürlich seine eigene Geschichte. Stolz standen die Besitzer vor ihren Schmuckstücken, tauschten Erfahrungen aus. Einer von ihnen war Manfred Samek, der mit seiner blauen Vespacar P2 aus Duisburg angereist war. "Schnell fahren kann man zwar nicht. Aber es macht riesigen Spaß in einer Ape zu sitzen. So kam mir die Anreise auch nicht lang vor", sagte der 52-Jährige, seit fünf Jahren stolzer Besitzer des Dreirades. "Ich war im Urlaub am Gardasee. Da ist die Ape ein ganz normales Fahrzeug. Als ich mich reingesetzt habe, wusste ich, was ich will."

Fünf Jahre hat er seine Ape bis zur Perfektion restauriert. Die Ersatzteile bekam er größtenteils im Internet. "Ein Treffen ist auch immer sehr gut, um sich von anderen Fahrern Tipps geben zu lassen", meint der Hobby-Bastler, dessen P2 mit acht PS auf knapp 65 Kilometer pro Stunde kommt. Etwas schneller ist da die rote Ape TM von Franz List, der in Dinslaken eine Werkstatt für die italienischen Dreiräder betreibt. Was am Samstag nach einem Hobby-Fahrzeug für Ausflüge bei schönem Wetter aussah, ist für viele mittlerweile ein Nutzfahrzeug. Das weiß der Mechaniker. "Einige Apen haben eine hydraulische Ladefläche, auf der man eine Last transportieren kann. Ein Auto ist in der Anschaffung und Versicherung um einiges teurer", weiß List.

Dass lediglich zehn Fahrer zum Treffen gekommen sind, das Stefan Heier organisiert hat, lag sicherlich an der Hitze. "Die Fahrzeuge haben keine Klimaanlage. Da kann es schon mal sehr warm werden, sagt Heier. Er fährt mit seiner Ape nicht nur zu etlichen Treffen mit Leuten, die seine Leidenschaft teilen, sondern auch jeden Tag zur Arbeit - Sommer wie Winter. "Denn eine Heizung haben die Kisten". Er könnte zwar auch mit dem Auto fahren. "Aber dieses Freiheitsgefühl in dem kleinen Dreirad ist einfach toll". So nimmt Stefan Heier auch in Kauf, dass er im Straßenverkehr von Autofahrern oft nicht richtig beachtet wird. Samstagabend saß der Veranstalter mit seinen Kollegen zusammen. "Benzingespräche" nennt er den Tratsch unter Gleichgesinnten. Gestern Vormittag stand nach einem gemeinsamen Frühstück noch eine letzte gemeinsame Ausfahrt an.

(RP)
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