Wesel Lang anhaltender Beifall für CDU-General

Wesel · Weseler Christdemokraten stolz, dass mit Dr. Peter Tauber ein Schwergewicht der CDU zum Neujahrsempfang gekommen war. Der riet, selbstbewusst und geschlossen in die Wahlen zu gehen.

 Sabine Weiss, Sebastian Hense, Dr. Peter Tauber, Charlotte Quik, Birgit Nuyken und Jürgen Linz (von links)

Sabine Weiss, Sebastian Hense, Dr. Peter Tauber, Charlotte Quik, Birgit Nuyken und Jürgen Linz (von links)

Foto: Klaus Nikolei

Das Timing hätte nicht besser sein können. CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber kam als Festredner zum Weseler CDU-Neujahrsempfang zu dem Zeitpunkt, da der Martin-Schulz-Hype die Union nervös macht. Der designierte SPD-Kandidat überflügelt bei den Sympathiewerten und der Direktwahlfrage Kanzlerin Angela Merkel. Die zahlreichen Gäste im Ratssaal bekamen am Samstag nur spät und kurz eine Einschätzung des CDU-Generals. "Rot-Rot-Grün mit Schulz oder eine bürgerliche Regierung mit Kanzlerin Merkel - darum geht es.

Am Ende ist die Frage: Führen die Christdemokraten die Regierung oder die Sozialdemokraten?" Tauber fragte, wann und wie Schulz nach den Vorschusslorbeeren in der Realität ankomme, und empfahl der Union, selbstbewusst und geschlossen zu sein. Damit traf er den Nerv der meisten Zuhörer, wie sich am Beifall ablesen ließ. Klar auch, dass die Weseler CDU bekannte, sich bei der Bundestagswahl für die Kanzlerin in die Bresche zu werfen.

Merklich war der Stolz der Christdemokraten, mit dem gelernten Historiker Tauber aus Hessen einen der Ranghöchsten aus der CDU nach Wesel geholt zu haben. Am Samstag kam er eigens aus Hannover angereist, um direkt danach im eng getakteten Veranstaltungsplan nach St. Augustin weiterzufahren. Was den Fraktionsvorsitzenden Jürgen Linz animierte, nach noch Höherem zu streben. "Schöne Grüße an die Kanzlerin. Geben Sie ihr die Besonderheiten des CDU-Empfangs in Wesel mit, den man einfach mal mitgemacht haben muss", gab er Dr.

Tauber mit auf den Weg. Der Generalsekretär, der in seiner parteipolitischen Funktion auch mal die verbale Keule herausholen muss, gab sich in seiner Rede kein bisschen angriffslustig, war mal grundsätzlich politisch, mal werteorientiert. Seine Ansprache war damit auch nach innen gerichtet; hier repräsentierte einer die CDU, die über den besten Weg für das Land nachdenkt und der sich nicht in Attacken zur Unzeit verschleißt.

"Bei dieser Bundestagswahl geht es wieder um das Grundsätzliche, die Leute haben das Gefühl, es geht wirklich um was", sagte Tauber. Er plädierte für Realismus, man müsse mit den Folgen von Entscheidungen leben, etwa denen der US-Administration und demnächst denen der Wähler in Frankreich. "Treffen wir für uns die richtigen Entscheidungen. Für die CDU ist immer die Menschenwürde wichtig", so der CDU-General. Die Menschen in Deutschland wollten keine gespaltene Gesellschaft, in der manche zu definieren versuchen, wer dazu gehört und wer nicht.

Entscheidend sei, was die, die dazu gehören wollen, bereit seien, dafür zu tun. Die politische Leistungsbilanz sei nicht nur gut, das Land lebe in Wohlstand und in 70 Jahren Frieden und Freiheit. "Darauf darf man stolz sein, das vergessen wohl manche. Es ist wichtig, nach Verbindendem zu suchen und nicht nach Trennendem", sagte Tauber. Und: "Wenn am Tag der Einheit in Dresden Volksvertreter auf das Übelste beschimpft werden, dann sage ich: Das würde ein echter Patriot nicht tun.

" Dass nur Angela Merkel "Verlässlichkeit und Sicherheit in diesen unruhigen Zeiten" biete, betonte Sabine Weiss. Die CDU-Bundestagsabgeordnete aus Dinslaken und Vize-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, die ihren Wahlkreis verteidigen will, sagte: "Ich kämpfe aus tiefstem Herzen dafür, dass Angela Merkel wieder Kanzlerin wird. Und ich mache unheimlich gerne Wahlkampf." Im Wahlkampf - und zwar für den Landtag - steckt auch Charlotte Quik aus Hamminkeln, die nach einem Besuch von Rotem Kreuz und Feuerwehr Obrighoven/Lauerhaas das Ehrenamt in Wesel lobte.

In der Landespolitik sehe sie die Aufgabe, für vernünftige Rahmenbedingungen ehrenamtlicher Arbeit zu sorgen. Zur NRW-Wahl sagte Tauber kein Wort. Ihm stand der Sinn nach Bundespolitik. Nach zwei weiteren Terminen am Samstag eilte er nach München - Geschlossenheit suchen mit der CSU.

(RP)
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