Wesel Laschet macht Linz Mut im Wahlkampf

Wesel · Armin Laschet, der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, war auf Einladung des Weseler CDU-Stadtverbandes zu Gast im Parkettsaal der Niederrheinhalle. Nachwahl: Michael Stein tritt im Bezirk 15 gegen Bürgermeisterin Westkamp an.

 CDU-Landeschef Armin Laschet (l.), hier mit Wesels Bürgermeisterkandidat Jürgen Linz (r.), kritisierte bei seinem Besuch in Wesel die NRW-Regierung scharf. Seine Themen: Bildung, Inklusion, marode Brücken.

CDU-Landeschef Armin Laschet (l.), hier mit Wesels Bürgermeisterkandidat Jürgen Linz (r.), kritisierte bei seinem Besuch in Wesel die NRW-Regierung scharf. Seine Themen: Bildung, Inklusion, marode Brücken.

Foto: Privat

Bei der Weseler CDU herrschte jetzt große Freude: Denn trotz eines prall gefüllten Terminkalenders fand Landes- und Fraktionschef Armin Laschet Zeit, Parteifreunde in der Kreisstadt bei ihrem Wahlkampf zu unterstützen. Im Parkettsaal der Niederrheinhalle gab er den Motivator.

"Wer hat Ideen, wie Wesel weiterentwickelt werden kann? Bürgermeisterkandidat Jürgen Linz natürlich", sagte Laschet. In seiner Rede betonte er die fachliche Kompetenz des Verwaltungs- und Finanzexperten und hob das langjährige, ehrenamtliche Engagement von Linz im Büdericher Tambourcorps hervor. In diesem Zusammenhang erinnerte der Mann aus Düsseldorf daran, dass die CDU bereits vor sechs Jahren die Idee hatte, ehrenamtlich tätige Bürger wertzuschätzen. "Aber erst jetzt wurde auch in Wesel die Ehrenamtskarte realisiert", bemängelte Laschet.

In seiner Wahlkampfrede ging Laschet auf den demografischen Wandel ein. Der Jahrgang 1964 war der stärkste in der Geschichte der Bundesrepublik. Was passiert, wenn die heute 49 und 50 Jahre alten Frauen und Männer aus dem Arbeitsleben ausscheidet ? Wer soll in fünf bis zehn Jahren das Bruttosozialprodukt schultern? Armin Laschet sprach von einer fundierten Bildung als festes Fundament. Er kritisierte die Landesregierung und ihre Bildungspolitik scharf. Im vermehrten Unterrichtsausfall, den auch zahlreiche Eltern bemängeln würden, sieht der Christdemokrat verpasste Bildungschancen für viele Schüler. Insbesondere bei denen, die eine Förderung dringend nötig hätten.

Dann kam er auf das Thema Inklusion zu sprechen, also das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Handicap. "Wie sollen die Kommunen die damit zusammenhängenden Kosten schultern?" fragte Laschet. Er befürchtet, "dass ein Drittel der Förderschulen das nicht überstehen wird."

Als Hemmschwelle für den Mittelstand bezeichnete Laschet den Landesentwicklungsplan, der von Düsseldorf aus gesteuert werde. "Hier ist die Kompetenz der Kommunalpolitiker gefragt, die ihre Region besser kennen", sagte er und erhielt dafür Beifall. "Künftig haben wir zwar eine Eisenbahnverbindung von NRW nach China. Doch in Leverkusen kommt man nicht mehr über die Rheinbrücke", bemängelte er. "Jetzt ist die Sanierung West an der Reihe, hier wird seit Jahrzehnten nicht mehr investiert."

Während der Wahlkampf-Auftaktveranstaltung in der Niederrheinhalle votierten die 46 stimmberechtigten CDU-Mitglieder des Stadtverbandes in einer Nachwahl für Michael Stein (56) als Bewerber für den Wahlbezirk 15 (Reservelistenplatz 24). Michael Stein, der in Rheinberg aufwuchs, dort Mitglied der Jungen Union war und seit 2001 in Wesel wohnt, kandidiert in dem Wahlbezirk als Gegenkandidat von Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.

(wl)
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