Kreis Wesel Lernen, weil die Branche im Umbruch ist

Kreis Wesel · 50 Gesellen wurden bei der Feier der Innung für Elektrotechnik und Informationstechnik losgesprochen.

Harry Hüther zitiert gerne ein chinesisches Sprichwort: "Lernen ist wie Schwimmen gegen den Strom. Wer aufhört zu rudern, fällt zurück." Mit diesem Zitat schloss er seine Rede, die er als Obermeister der Innung für Elektrotechnik und Informationstechnik bei der Ausbildungsabschlussfeier in der Stadthalle Rheinberg vortrug. Anschließend überreichte er 50 Junggesellen aus dem Kreis Wesel die Prüfungszeugnisse. "Lernt weiter", gab er ihnen mit auf den Weg. "Setzt euch neue Ziele. Die Innung steht euch zur Seite."

In seiner Rede war der Rheinberger Elektrotechnikmeister und Sachverständige für Blitzschutz auf den Umbruch in seiner Branche eingegangen, in der Elektrotechnik immer stärker mit Informationstechnik verbunden werde. Die Gesellen hätten deshalb nach dem Abschluss weiter zu lernen.

Als erstes Beispiel nannte er intelligente Stromnetze, bei denen punktgenau Energie geliefert werde, wenn sie gebraucht werde. "Diese smarte Technologie erhöht die Energieeffizienz und schont die Ressourcen", betonte er. Als zweites Beispiel beleuchtete er das Lichtdesign. Leuchten würden immer kleiner werden und sich zu eigene Designobjekten entwickeln. Intensität und Farbe des Lichtes würden auf den biologischen Rhythmus des Menschen eingestellt, der so leistungsfähiger werde. Als drittes Beispiel thematisierte er die Elektromobilität. "Elektrotechnik und Informationstechnik sind eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft", unterstrich er.

So erhielt der Prüfungsbeste, Elias Lacks aus Wesel, etwas, das diese Zukunft symbolisiert. Von Harry Hüther und Barbara Ossyra, die als Geschäftsführerin der Arbeitsagentur des Kreises Wesel eine Festrede über die Chancen der Ausbildung hielt, bekam er eine Dash-Cam überreicht. Eine Kamera, die in ein Auto eingebaut wird, um die Verkehrssituation aufzunehmen und auf einer Festplatte zu speichern. Wie Elias Lacks, genannt Ortmann, der bei der Rühl Gebäudetechnik GmbH in Wesel seine dreieinhalbjährige Ausbildung durchlief, waren bei der diesjährigen Lossprechung alle Gesellen männlich. In den nächsten Jahren werden von diesen Gesellen einige in die Industrie wechseln. "Sie schnappt uns die Besten weg", sagte Hüther am Rande der Feier. "Dadurch haben wir einen Fachkräftemangel. Lehrlinge haben wir noch genug." Bei den Handwerksbetrieben der Innung sei die Auftragslage zurzeit gut, weil viel gebaut und renoviert werde.

(RP)
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