Wesel "Leuchtturm" für Wesel

Wesel · Einmaliges Projekt: Noch in diesem Jahr wird die Rheinbrücke zum weithin sichtbaren Wahrzeichen der Region. Altana gibt 200 000 Euro, um das umgedrehte Ypsilon des Pylons und die Fahrbahn von unten zu beleuchten.

Der Spezialchemiekonzern Altana, dessen Konzernzentrale (mit Byk 800 Mitarbeiter) in Wesel beheimatet ist, wird die Installation der Architektur-Beleuchtung für die neue Niederrheinbrücke in Wesel finanzieren. Künftig wird der Brückenschlag über den Rhein nachts in den Altana-Farben Blau und Cyan erstrahlen und damit zum neuen, weithin sichtbaren Wahrzeichen für Wesel und die Region werden. Eine entsprechende Vereinbarung wurde jetzt zwischen dem Unternehmen sowie der Stadt getroffen. Das von Altana übernommene Investitionsvolumen für die Brückenbeleuchtung für Planung und Gestaltung beträgt einmalig rund 200 000 Euro. Die Installation der Lampen sowie der erforderlichen Technik soll noch in diesem Jahr erfolgen. Die Stadt Wesel übernimmt Betriebs- und 1000 Euro Stromkosten monatlich von insgesamt 30 000 Euro. Im Zusammenhang mit der anstehenden Vergabe der Stromkonzession soll möglicherweise RWE finanziell mit ins städtische Boot.

80 Strahler und Fluter

Konzipiert hat die Beleuchtung der Niederrheinbrücke das Kölner Büro Lichtplan, Robin Uber. Rund 80 Hochleistungsstrahler und Flächenfluter verwandeln die Brücke jeweils von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang in eine weithin sichtbare nächtliche Landmarke. Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer werden beim Passieren der Brücke durch den Pylon gleichsam wie durch ein erleuchtetes "Eingangstor" auf die andere Rheinseite gelangen.

"Wir freuen uns, dass wir als in Wesel beheimatetes Unternehmen die Beleuchtung dieses herausragenden Bauwerks ermöglichen können", erklärte gestern der Vorstandsvorsitzende von Altana, Dr. Matthias L. Wolfgruber. "Dies ist nicht nur ein guter Tag für Wesel und den Niederrhein, sondern auch ein sichtbares Bekenntnis unseres Unternehmens zur Region." Das Projekt passe zu einem Unternehmen, das international mit seinen Lackadditiven farbliche Akzente setzt." Bürgermeisterin Ulrike Westkamp reagierte hocherfreut. "Sponsoring klingt in diesem Fall nüchtern, die wahre Dimension ist größer. Wir sind sehr froh, denn sonst wäre die Brücke dunkel geblieben." Zumindest NRW-weit ist dieses Großsponsoring im Zusammenhang mit einer Brücke einmalig. Dennoch kann sie nicht Altana-Brücke heißen, wie Brücken-Bauer Hans Löckmann (Straßen NRW) gestern sagte. "Da ist der Bund ganz streng. Solche Namen sind an den Ort gebunden. Schon die jetzige Bezeichnung Niederrhein-Brücke, die der Kreis Wesel wollte, ist eine Ausnahme", sagte er.

"Mein interessantester Auftrag", sagte Lichtplaner Robin Uber, der schon Brückenschläge in Köln und Mannheim beleuchtet hat. Pfeiler und Unterfläche der Fahrbahn werden gelblich-weiß angestrahlt, in der Höhe geht es farblich weiter — blaues Licht zu den Landseiten des Pylons, Cyan an den wasserseitigen Flanken. Eine Lösung, die auch den Verkehrsregeln und —zeichen der Wasserschifffahrt genüge zu tut, wo Blau eine Signalfarbe darstellt und daher hier nur landseitig eingesetzt wird. Die Intensität der Lichtwirkung in der Höhe garantiere Fernwirkung bis nach Wesel und Büderich hinein und darüber hinaus, so der Lichtmacher. Auch die Stahlseile werden angestrahlt — weiße Lampen erzeugen hier auf rotem Untergrund violette Farbtöne.

(RP)
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