Wesel Linke-Fraktion will eigenen Busverkehr nur für Wesel
Wesel · Die Linke fordert die Abspaltung von der Niag und eine eigene Weseler Gesellschaft für den ÖPNV. Sie beruft sich auf Vorschläge des Seniorenrates.
Die Linke-Fraktion im Weseler Rat fordert eine Machbarkeitsstudie, die eine Trennung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) innerhalb von Wesel vom überregionalen fordert. Die Stadt Wesel solle prüfen, ob der regionale ÖPNV durch eine Weseler Stadttochter wie zum Beispiel die Stadtwerke oder von einer neu zu gründenden Gesellschaft übernommen werden kann. Hintergrund ist der Streit mit dem Busbetreiber Niag um die Kürzung der Leistung im ÖPNV-Angebot. Mit dem neuen Nahverkehrsplan sollen einige Linien nur noch seltener bedient werden. Die Linke nennt den ÖPNV in Wesel "unbefriedigend", verweist auf die aus ihrer Sicht schlechte Taktung und lange Fahrtzeiten selbst bei nahegelegenen Zielen.
Parallel dazu hat der Seniorenbeirat der Stadt Wesel an Bürgermeisterin Ulrike Westkamp geschrieben. Die Verwaltung solle modernere ÖPNV-Formen prüfen - etwa Stadtbusse oder Quartiersbusse. So sei es Senioren heute nicht möglich, zum Rheinbad oder zur Rheinpromenade per Bus zu fahren.
Konkrete Finanzierungsmodelle gibt es im Antrag der Linken nicht, dafür macht die Fraktion aber zahlreiche Vorschläge, welche Angebote im Weseler ÖPNV gemacht werden sollten. So wird für die zu gründende Gesellschaft vorgeschlagen, dass es sternförmige direkte Anfahrten von allen Stadtteilen zum Weseler Bahnhof unter Berücksichtigung der Zugabfahrten für Pendler, sowohl am Morgen als auch am Nachmittag gibt, in Ergänzung dazu weitere Schleifenfahrten. Haltestellen soll es in einem Abstand von 300 bis maximal 500 Meter geben. Der Bus soll aber nur mit Anforderungsmeldung halten. Vorgeschlagen werden Sonderfahrten bei Hansefest, PPP-Tagen, Esel- Rock oder Bühnenhaus, bei Bedarf, Abiturabschluss, andere Schulfeste und Schützenfeste. Bei attraktivem ÖPNV würden die Menschen auch wieder per Bus in die City fahren, glauben die Weseler Linken.
