Hamminkeln Marienthaler Abende süß wie Schokolade

Hamminkeln · Die Halbzeitbilanz des aktuellen Programms der Veranstaltungsreihe fällt positiv aus. Weitere Höhepunkte - etwa aus den Bereichen Kabarett, a cappella und Singer-Songwriter-Musik - folgen im August.

 Schon zum sechsten Mal war das Gitarrenduo "Café del Mundo" mit seiner Flamencomusik von Weltrang in Marienthal zu Gast.

Schon zum sechsten Mal war das Gitarrenduo "Café del Mundo" mit seiner Flamencomusik von Weltrang in Marienthal zu Gast.

Foto: Maik Reishaus

Die Stimmung ist gut um 16.30 Uhr. Noch zweieinhalb Stunden sind es bis zur nächsten Veranstaltung bei den Marienthaler Abenden. Die Vorbereitungen laufen routiniert, jetzt ist eine Pause angesagt. Das ehrenamtliche Team sitzt vor dem Eingang zum Zelt auf der Kulturwiese am Dorfrand des Hamminkelner Ortsteils rund um den Kaffeetisch. Es gibt Erdbeerblaubeerblechkuchen auf Puddingbasis, frisch gebacken von Monika Buschmann aus Schermbeck-Dämmerwald. Gitarrenvirtuose Alexander Kilian von "Café del Mundo" lässt es sich schmecken. "Wunderbar familiär ist es hier", sagt er, der sonst in großen Häusern unterwegs ist, aber die Kultur auf dem Dorf schätzt. Zum sechsten Mal im siebten Jahr tritt "Café del Mundo" in Marienthal auf. Da wächst auch persönlich etwas zusammen. Etwas, dass auch die besondere Note im einmaligen Ambiente und vor Maisfeld-Kulisse ausmacht.

Die Marienthaler Abende gab es schon, als die große Kultur in der Provinz dünn gesät und vor allem lokal geprägt war. Heute, 34 Jahre später, gibt es die Veranstaltungsserie immer noch und mit unverändert hoher Qualität. Hans van Triel und Karl-Heinz Elmer sind es, die Talente und Gruppen, deren Stern gerade aufgeht, suchen und finden. "Sie haben uns entdeckt", sagt Flamencogitarrist Alexander Kilian, der am letzten Mittwoch mit seinem Partner Jan Pascal das Gastspiel auf dem Dorf erlebte. 250 Gäste verfolgten das Konzert der Extraklasse, damit ist der Kulturkreis Marienthal als Veranstalter zufrieden. Nicht so zufrieden war er mit dem Wetter in der vergangenen Woche. Im Sonnenschein ist es Open Air noch einen Tick schöner als im Zelt.

"Bisher sind wir zufrieden. Der Zulauf ist gut, die Auswahl der Gruppen in sehr unterschiedlichen Genres hat gepasst", sagt Hans van Triel. "Die Feisten", früher als "Ganz schön feist" bekannt, hätten das bisher beste Konzert der Reihe abgeliefert. Auch die "Mozart Heroes" mit ihren rasanten Wechseln von Mozart zu Metallica, von leise zu laut, hätten begeistert. Sie stehen für den Geschmackswandel des Publikums. Crossover ist angesagt, die Vermengung verschiedener Stilrichtungen und Aufhebung kultureller Grenzen. "Früher sind Teile des Publikums gegangen, wenn die Gegensätze zu stark aufeinanderprallten. Heute gibt es die strenge Abgrenzung nicht mehr", sagt van Triel. Klar sei : Die Mischung macht's.

A-capella-Musik gehört weiter zum Programm, viele europaweit bekannten Größen waren schon in Marienthal. Am 2. August sind Voxid mit ihren gesungenen Pop-Erfahrungen zu hören. Kabarett muss dabei sein, wie am 23. August beim Auftritt von Beckmann-Griess. Früher waren sie bei der Blödel-Band Popolski. Ein neuer Trend hat sich mit der Sparte Singer-Songwriter entwickelt. Das Duo Milou & Flint passt dazu und kommt am 16. August. Revier-Kabarett bietet zum Abschluss am 30. August Kai Magnus Sting. Der Duisburger kann witzig und ruhrgebietlerisch. Außerdem ist er im familiären Marienthal gerne gesehen. "Er ist praktisch hier als Kabarettist aufgewachsen und schon mit 18 bei uns aufgetreten", sagt Elmer.

Bleibt nachzutragen, dass in dieser Saison auch die süßeste aller Veranstaltungen ansteht, die es je bei den Marienthaler Abenden gegeben hat. Christina Rommel gibt am 9. August ihr "Schokoladenkonzert", nur mit Beiträgen rund um die süße Sünde, einem Chocolatier, der vor Ort Schokolade herstellt und Schoko-Mädchen, die die Süßigkeiten ans Publikum verteilen. Es wird vergnüglich, Schokolade hellt schließlich die Sinne auf.

www.marienthaler-abende.de

(RP)
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