Kreis Wesel Masern: An zweite Impfung denken

Kreis Wesel · Schüler im Kreis sind gut geschützt, aber es gibt Lücken bei Kleinkindern.

Im Kreis Wesel waren 96,1 Prozent der 2013 eingeschulten Kinder mindestens zweimal gegen Masern geimpft und damit ausreichend geschützt. Das entspricht einer Zunahme um 29,2 Prozentpunkte von 2004 bis 2013. Die landesweite Quote liegt bei 94,6 Prozent. "Das gute Ergebnis zeigt, dass die Aufklärungskampagnen in NRW erfolgreich waren. Vor diesem Hintergrund scheint uns ein Impfzwang, wie ihn viele Politiker fordern, nicht notwendig", sagt Günter van Aalst, Leiter der Techniker Krankenkasse in NRW.

Eltern müssten aber noch stärker darüber aufgeklärt werden, wie wichtig die zweite Impfung für die besonders gefährdeten Kleinkinder ist, betont van Aalst. "In der Altersgruppe der unter Zweijährigen verfügen landesweit nur gut 40 Prozent über die Zweifachimmunisierung, wie sie die Ständige Impfkommission empfiehlt. Bei etwa drei bis fünf Prozent der Kinder schlägt die erste nicht an, sie sind damit nicht vor Masern geschützt. In diesen Fällen dient die Nachimpfung zur Auffrischung, sie sorgt überhaupt erst für eine Immunisierung gegen Masern", so van Aalst.

Besuchen Kinder ohne ausreichenden Schutz beispielsweise eine Kindertagesstätte, kann das bei einem lokalen Masernausbruch fatale Folgen haben, wie die jüngsten Ereignisse in Berlin zeigen.

(RP)
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