Wesel Mehrheit für CDU-Idee von Kita am Holzweg

Wesel · Jugendhilfeausschuss erteilt SPD-Vorschlag von neuer Tagesstätte am Bartel-Bruyn-Weg eine Absage.

Aufmerksame Besucher des Jugendhilfeausschusses zeigten sich Mittwochabend nach Ende der Sitzung äußerst verwundert: Obwohl Martin Prior, der Leiter des Fachbereiches Stadtentwicklung, mehrfach deutlich gemacht hatte, dass es noch Jahre dauern könnte, bis ein gültiger Bebauungsplan für das geplante Hessenviertel (zwischen Holzweg, Betuwelinie und Emmericher Straße) vorliegt, stimmte die Mehrheit - elf zu vier Stimmen - einem Antrag der CDU zu. Die Christdemokraten wollen auf einem städtischen Grundstück am Holzweg (Feldmark) eine Kindertagesstätte errichten lassen. Also genau da, wo es keinen gültigen Bebauungsplan gibt. Wie aber soll das funktionieren?

"Wir werden das nächste Woche im Rat entscheiden und damit Druck auf die Verwaltung machen. Dort soll ein Weg gefunden werden, wie die Kita am Holzweg gebaut werden kann", sagte Karl-Heinz Ortlinghaus, Sprecher der CDU im Jugendhilfeausschuss, im RP-Gespräch. Der von Teilen der Verwaltung und mehreren Ausschussmitgliedern favorisierte Alternativstandort Am Schwan in Lackhausen (ehemaliges Niag-Depot-Gelände), kommt für Ortlinghaus nicht in Frage. "Wir haben das Areal für viel Geld gekauft. Eine Kita dort wäre einfach zu teuer."

Bis auf die vier Vertreter der SPD stimmten übrigens alle Ausschussmitglieder gegen den Vorschlag der Sozialdemokraten, auf dem (sofort verfügbaren) Grundstück Bartel-Bruyn-Weg/Ackerstraße (Bolzplatz der Duden-Realschule) eine Kita zu errichten. Zum einen, weil es dort keinen Bedarf gibt. Zum anderen, weil eine neue Kita den bestehenden drei Einrichtung in der Feldmark Konkurrenz machen würde.

Das Argument der SPD, dass es heute normal sei, dass Kinder per Pkw zu ihren Kitas gefahren würden, ließen unter anderem Barbara Wagner (Linke) und Marlies Hillefeld (Grüne) nicht gelten.

(kwn)
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