Hamminkeln Mehrhoog: Breitband für 1400 Haushalte

Hamminkeln · RWE baut das Netz in Mehrhoog aus - ohne eine Mindestkundenzahl überzeugen zu müssen wie andernorts. Damit rückt die flächendeckende Versorgung Hamminkelns mit Glasfaser-Internetleitungen ein Stück näher.

Zu der Vielzahl von Glasfaser- und Breitband-Projekten im Hamminkelner Stadtgebiet kommt ab sofort ein weiteres hinzu. In Mehrhoog wird neue Breitbandtechnik gebaut. RWE erweitert das Netz in Mehrhoog - so, wie es in Sachen schnelles Internet schon in Drevenack, Gahlen und Hamminkeln-Mitte geschehen ist. Rund 1400 Haushalte oder 1600 Wohneinheiten können versorgt werden. Der Einzugsbereich geht über die engere Ortslage hinaus, RWE kann aber nicht auf Teile des inneren Nahbereichs zugreifen. Dort hat sich die Telekom ihren Zugang gesichert. Der herrschende Wettbewerb um die gewinnträchtigen Anschlussbereiche beschert also eine gewisse Unübersichtlichkeit. Nicht versorgt durch die neuen Aktivitäten werden übrigens die Ortsteile Töven und Wittenhorst.

Das Besondere am neuen Datennetz ist, dass RWE keine Mindestzahl an Anschlüssen zur Realisierung vorgibt. Das ist bei anderen Anbietern, wie etwa der Deutschen Glasfaser, die eine Anschlussquote von 40 Prozent fordert, aktuell ein Hindernis. In Brünen beispielsweise waren gestern erst zehn Prozent erreicht, Schermbeck hat gestern zum Anmeldeschluss die Quote klar verfehlt. RWE hingegen hat die Tiefbauarbeiten für das Breitbandprojekt Mehrhoog schon begonnen und geht so voran. Kosten: eine halbe Million Euro.

Über sieben Kilometer verlegt die Westnetz GmbH Leerrohre und errichtet neun Multifunktionsgehäuse. Bis hierhin erfolgt der Anschluss über Glasfaser, die sogenannte letzte Meile besteht aus herkömmlichen Kupferkabel. "Das dürfte bei 100 Mbit pro Sekunde Downloadrate für die meisten für längere Frist reichen. Die Übertragungsrate ist wetterunabhängig gegenüber kabellosen Verbindungen und die Bandbreite nicht abhängig von der Anzahl anderer Internetnutzer", sagte Robin Weiand von RWE Fibernet bei der Vorstellung des Projekts im Rathaus. Ende Oktober soll das Vorhaben abgeschlossen sein. Anbieter im neuen Netz ist RWE Highspeed.

"RWE als Partner der Kommunen trägt mit dem Verlegen von Leerohren wesentlich zur Verbesserung der Breitbandversorgung auf dem Land bei", bewirbt Rainer Hegmann, Leiter der RWE-Hauptregion Rhein-Ruhr, das laufende Ausbauprojekt. Dies sei gerade wichtig für ländliche Regionen, die für die meisten Anbieter uninteressant seien. Bürgermeister Bernd Romanski pflichtete ihm bei: "Schnelle Internetzugänge sind für die meisten Bewohner ein Muss und erhöhen die Attraktivität von Mehrhoog."

Es sei gut, dort die Auswahl zwischen mehreren Anbietern zu haben. Er macht sich persönlich stark dafür, dass es auch in Brünen vorangeht. Am 30. April wirbt er auf dem Bauernmarkt für den Glaser-Anschluss. Demonstrativ wird der Brüner seinen eigenen Vertrag unterschreiben auf dem Weg zur erfüllten Quote. Das Problem haben die Mehrhooger dank RWE nicht.

(RP)
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