Wesel Millionen-Investition im Stadthafen

Wesel · Raiffeisen HoMa GmbH reißt im Herbst alte Lagerhalle ab und lässt drei 30 Meter hohe Getreidesilos errichten.

 Die Lagerhalle (r.) wird abgerissen und machten Platz für drei große Getreide-Silos. Henry Wesselink, Bernhard Harks und Armin Marth (v.l.) begrüßen die Investition.

Die Lagerhalle (r.) wird abgerissen und machten Platz für drei große Getreide-Silos. Henry Wesselink, Bernhard Harks und Armin Marth (v.l.) begrüßen die Investition.

Foto: Malz

Noch ist auf dem riesigen Kraftfutterwerk an der Hafenstraße im Weseler Stadthafen in gut 40 Metern Höhe "Rheinkrone" zu lesen. Doch soll der Schriftzug demnächst verschwinden. Schließlich gehört die Mühle seit Anfang 2014 der Raiffeisen Hohe Mark eG mit Sitz in Dorsten-Lembeck. Die ist nicht nur Anfang des Monats mit der Raiffeisen Hamaland im münsterländischen Gescher fusioniert (1300 Genossen in den Kreisen Wesel, Borken und Recklinghausen), sondern plant demnächst am Standort Wesel eine Millionen-Investition. Genauer gesagt plant die Raiffeisen-Tochter HoMa GmbH für gut drei Millionen Euro den Bau einer Getreidesiloanlage mit drei gut 30 Meter hohen Speichern. Ein Zeichen dafür, wie wichtig Wesel für die Genossenschaft geworden ist. "Im Herbst", erklärt Geschäftsführer Bernhard Harks, "wollen wir ein nicht mehr benötigtes Lager für Futtermittelsäcke abreißen lassen und anschließend mit der Errichtung der Silos beginnen." Bauzeit: ein halbes Jahr.

In den Silos wird dann ab Frühjahr 2016 das Getreide der hiesigen Landwirtschaft gelagert, sowie die per Schiff angelieferten Rohwaren. Dazu gehören Soja, Mais und Weizen. Ist alles fertig, will die HoMa GmbH das in die Jahr gekommene Werk "aufhübschen". Und bei dieser Gelegenheit soll auch der besagte "Rheinkrone"-Schriftzug überpinselt werden.

Harks, der zusammen mit Henry Wesselink das Geschäftsführerduo bildet, bezeichnet das Kraftfutterwerk als "Glücksgriff". Denn so sei es möglich, sämtliche Kunden im Kreis Wesel mit Futter für Schweine, Rinder und Hühner zu beliefern. Zuvor musste die Ware von Händlern zugekauft werden, was den Preis natürlich erhöht hat. Mit dem Kauf der Mühle entfallen diese Kosten. Entsprechend günstiger kann die HoMa GmbH das in Wesel produzierte Mischfutter anbieten.

Die per Binnenschiff angelieferte Rohware wird übrigens mit Hilfe von speziellen Förderbändern von der Kaimauer ins Obergeschoss transportiert und wird von dort in unterschiedlich Mahlwerke verteilt. In den Maschinen wird das Getreide unter anderem mit Kalk und Vitaminen vermischt, gemahlen und beispielsweise zu Schweinefutter verarbeitet, das an Hirschfutter-Pellets aus einem Wildpark erinnern.

Aktuell sind in der Verwaltung und der Mühle der HoMa GmbH gerade mal sechs Fachleute beschäftigt. Harks kündigt aber im RP-Gespräch an, dass der Mitarbeiterstab in den nächsten Monaten noch aufgestockt werden soll. Die genaue Anzahl steht noch nicht fest.

Anders als noch zu Rheinkrone-Zeiten, kommen heute keine Landwirte mehr selbst zur Hafenstraße, um dort Futtersäcke abzuholen. "Heute beliefern wir die Tierhalter mit Hilfe unserer Fahrzeuge", erklärt Harks. Die fahren übrigens nicht nur zu den Züchtern und Mästern, sondern bringen auch die Rohstoffe zu den beiden anderen Kraftfuttermühlen der Raiffeisen Hohe Mark eG - nach Dorsten-Lembeck und nach Gescher.

(RP)
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