Wesel Millionen-Investition in Schill-Kaserne

Wesel · Am Rande des Neujahrsempfangs kündigte Major Sven Vieira Martins als Standortältester Deutscher Offizier an, dass nun die Bauarbeiten für ein 3,4 Millionen Euro teures Schulungszentrum starten. Und: Neue Turnhalle kommt 2018.

 Major Sven Vieira Martins hieß gestern im Kasino der Schill-Kaserne zahlreiche geladene Gäste aus Wesel und Umgebung willkommen. Er kündigte an, dass Mitte 2015 das 50-jährige Bestehen des Bundeswehrstandortes mit einem Tag der offenen Tür gefeiert wird. Tausende Besucher werden dann erwartet.

Major Sven Vieira Martins hieß gestern im Kasino der Schill-Kaserne zahlreiche geladene Gäste aus Wesel und Umgebung willkommen. Er kündigte an, dass Mitte 2015 das 50-jährige Bestehen des Bundeswehrstandortes mit einem Tag der offenen Tür gefeiert wird. Tausende Besucher werden dann erwartet.

Foto: Malz

Mitte des Jahres, genauer gesagt am 21. Juni, wird das 50-jährige Bestehen des Bundeswehrstandortes Wesel gefeiert. Und zwar mit einem Tag der offenen Tür in der Schill-Kaserne. Man rechne dann mit mehreren Tausend Besuchern, kündigte Major Sven Vieira Martins am Rande des traditionellen Neujahrsempfangs im Kasino der Schill-Kaserne im RP-Gespräch an. Außerdem erklärte er auf Anfrage, dass in diesem Jahr die Bauarbeiten für ein 3,4 Millionen Euro teures IT-Schulungszentrum auf dem Kasernen-Areal starten werden. "Die Bagger sind schon da", sagte der erst kurz vor Weihnachten als Standortältester Deutscher Offizier in sein Amt eingeführte Chef von 250 Soldaten. Komplett fertig werde das Projekt allerdings erst im Jahr 2016.

In seiner Ansprache vor zahlreichen geladenen Gästen aus Politik, Verwaltung, Brauchtumspflege und Wirtschaft bat er um eine Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags in Paris. "Es ist schwer, für solch ein Ereignis Worte zu finden", sagte Sven Viera Martins, dessen Mitgefühl vor allem den französischen Soldaten des Nato-Fernmeldebataillons 1st NSB galt.

Der Major zog eine insgesamt positive Bilanz des abgelaufenen Jahres, zumal alle in Wesel stationierten Soldaten von ihren Einsätzen in Afghanistan und in der Türkei gesund zurückgekehrt sind. 2014 seien alle Strukturveränderungen, die mit der letzten Bundeswehrreform in Verbindung stehen, abgeschlossen worden. "Zur Zeit sind auch keine weiteren Veränderungen absehbar", sagte er und kündigte an, dass die Sanierung der Kaserne weiter vorangetrieben und der Neubau einer Sporthalle (Eröffnung: 2018) geplant sei.

Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp machte als Gastrednerin deutlich, wie sehr sie sich über diese positiven Neuigkeiten freue. "Ich werte diese Investitionen der Nato in die Schill-Kaserne als Zeichen dafür, dass der Standort auf viele, viele Jahre gesichert ist." Die Stationierung des 1st NSB vor fünf Jahren sei, so Ulrike Westkamp, "ein Glücksfall für die Stadt gewesen und hat einen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg Wesels".

Anschließend trat auch noch 1st NSB-Kommandeur Oberstleutnant Dirk Hunke ans Rednerpult, der den Terroranschlag von Paris ebenfalls scharf verurteilte und dann auf das Thema Afghanistan zu sprechen kam. Dort habe das 1st NSB zehn Jahre lang die Nato-Mission ISAF in Kandahar unterstützt und stelle sich jetzt neuen Aufgaben im Rahmen der Ausbildungsmission "Resolute Support" in Kabul. Um deutlich zu machen, dass Afghanistan mehr sei als nur ein Land, in dem Gewalt und Angst herrsche, ließ Hunke seine Zuhörer wissen, "dass Afghanistan ausgesprochen schön ist. Ich bin immer wieder fasziniert, wenn ich über das Land fliege und würde mir am liebsten die Wanderschuhe anziehen und auf eine Trekkingtour gehen. Vielleicht erlebe ich das noch, das so etwas einmal möglich sein wird." Und dann überreichte er der Bürgermeisterin als Geschenk einen wundervollen, von Afghanen handgearbeiteten Umhang. Den will Ulrike Westkamp der Textilsammlung der Stadt zur Verfügung stellen und bei "ganz besonderen Gelegenheiten ausleihen".

(RP)
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